670 Leichen aus IS-Massengrab geborgen

Aus dem im Januar in einem Vorort der nordsyrischen Stadt Raqqa entdeckten Massengrab sind die sterblichen Überreste von weiteren 670 IS-Opfern geborgen worden. In dem Massengrab werden auch die Leichen von ausländischen Journalisten vermutet.

In der nordsyrischen Stadt Raqqa dauern die Bergungsarbeiten an dem bisher größten Massengrab, das in Nordsyrien entdeckt wurde, weiter an. Einheiten vom Wiederaufbaukomitee des Zivilrats von Raqqa konnten in den vergangenen Wochen weitere 670 Leichen aus dem Grab mit Opfern der Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) exhumieren. Seit die Bergungsarbeiten an dem Massengrab in al-Fukheikha, einem landwirtschaftlich geprägten Vorort der Stadt am 9. Januar begonnen haben, wurden die sterblichen Überreste von rund 800 Menschen geborgen.

Wie Yasir Xemis, Verantwortlicher der Bergungsteams, im Gespräch mit der in Rojava ansässigen Nachrichtenagentur ANHA (Hawarnews) erklärte, sollen die Exhumierungsarbeiten an einem Abschnitt des Massengrabs in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. „Anschließend wenden wir uns dem Bereich zu, in dem wir unter anderem die sterblichen Überreste von ausländischen Journalist*innen vermuten, die vom IS entführt und getötet wurden“, so Xemis.

Internationale Expert*innen gehen davon aus, dass in al-Fukheikha unter anderem die Leichen des US-Journalisten James Foley, der US-amerikanischen Menschenrechtsaktivistin Kayla Mueller und des jordanischen Piloten Maas al-Kassasbeh begraben sind. Mitarbeiter des Wiederaufbaukomitees hatten im Februar von Augenzeugenberichten gesprochen, wonach während der IS-Herrschaft in Raqqa immer wieder Menschen in orangefarbenen Overalls in der Gegend gesehen wurden. Jenes Kleidungsstück, das viele der IS-Opfer bei ihrer Hinrichtung tragen mussten.