15-Jähriger bei Minenexplosion in Şêrawa getötet

Im südöstlich von Efrîn gelegenen Kreis Şêrawa ist ein Jugendlicher bei der Detonation eines Sprengsatzes ums Leben gekommen.

Bei einer Minenexplosion im nordwestsyrischen Efrîn ist ein Jugendlicher ums Leben gekommen. Eine weitere Person wurde verletzt. Bei dem Getöteten handelt es sich um einen 15-Jährigen aus der Ortschaft Meyasa im Kreis Şêrawa.

Der Junge habe eine Schafsherde im Umland des Dorfes geweitet, als es zur Detonation des Sprengsatzes kam. Angaben zur Identität des zweiten Opfers lagen zunächst nicht vor. Die Person wurde in ein Krankenhaus gebracht, Informationen zur Schwere der Verletzungen sind bisher nicht bekannt. Erst Ende April waren in Şêrawa zwei Minderjährige durch eine Minenexplosion ums Leben gekommen. Zwei weitere Kinder wurden damals verletzt.

Şêrawa soll vollständig besetzt werden

Der nicht vollständig von der Türkei besetzte Kreis Şêrawa liegt im Südosten der Region Efrîn, die bis zur türkischen Besatzung im Frühjahr 2018 nach dem Kantonsprinzip von Rojava selbstverwaltet wurde. Regelmäßig schlägt dort Artillerie der türkisch-dischihadistischen Invasionstruppen ein. Die Bevölkerung soll durch Angriffe und Explosionen von gezielt in Wohngebieten verlegten Sprengkörpern zermürbt und zur Flucht gezwungen werden. Auch in anderen Regionen im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien kommt es immer wieder zu tödlichen Detonationen von Landminen und improvisierten Sprengsätzen. Oftmals lauert der Tod am Wegesrand, da die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) etwa bei ihrem Rückzug ganze Landstriche durch Explosionswaffen verseucht hat. Weite Teile sind bereits geräumt, doch die Aufräumarbeiten werden durch fortwährende Angriffe der Türkei und ihren Besatzungsmilizen erschwert.