Bei der Explosion eines Sprengsatzes sind im Südosten von Minbic (Manbidsch) drei Kinder im Alter zwischen acht und zehn Jahren ums Leben gekommen. Zwei weitere Kinder wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Die Behörden des Zivilrats von Minbic sowie der örtliche Militärrat gehen von einer tödlichen Hinterlassenschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) aus, die zu der Detonation führte.
Wie die Nachrichtenagentur ANHA meldet, ereignete sich die Explosion bereits am Samstag in der Ortschaft Khalidiya unweit der Tischrin-Talsperre (Tişrîn). Vier der Kinder waren Geschwister, die beiden Verletzten werden im Krankenhaus Dar Al Shifa in Minbic versorgt. Während der Zustand des sechsjährigen Jungen Ali Thabet S. stabil sei, befinde sich seine ein Jahr jüngere Schwester Amal Thabet S. in einem kritischen Zustand.
Die Tischrin-Talsperre liegt rund 30 Kilometer südöstlich von Minbic. Im Zuge des Syrien-Krieges wurde der Damm zunächst Ende 2012 von der sogenannten „FSA“ eingenommen, bevor er im Frühjahr 2014 vom IS besetzt wurde. Am 27. Dezember 2015 wurde die Talsperre von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) befreit.
Sowohl im Raum Minbic als auch in Şehba und anderen Regionen im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien kommt es immer wieder zu tödlichen Detonationen von Landminen und improvisierten Sprengsätzen. Oftmals lauert der Tod am Wegesrand, da der IS bei seinem Rückzug ganze Landstriche durch Explosionswaffen verseucht hat. Weite Teile sind bereits geräumt, doch die Aufräumarbeiten werden durch fortwährende Angriffe der Türkei und ihren Besatzungsmilizen erschwert.