Journalist in Amed zu zehn Jahren Haft verurteilt

Der Journalist Yusuf Karataş ist in Amed nach Terrorparagraphen zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Karataş hatte für die linke Zeitung Evrensel Veranstaltungen des Demokratischen Gesellschaftskongresses verfolgt.

Der Demokratische Gesellschaftskongress (KCD) ist ein in der Türkei und Kurdistan legales Bündnis basisdemokratischer und emanzipatorischer Kräfte. Trotzdem verfolgt das AKP/MHP-Regime alle Menschen, die es mit dem KCD in Verbindung bringt, willkürlich nach Terrorparagraphen. Letztes Opfer der Repression wurde nun der Journalist Yusuf Karataş. Karataş wurde wegen „Gründung und Führung einer Terrororganisation“ zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Der Journalist der Zeitung Evrensel ist Mitglied im Exekutivrat der ebenfalls legalen linken Partei EMEP. Karataş‘ Anwält*innen Tugay Bek und Leyla Han Tüzel wiesen darauf hin, dass das neunte Schwurgericht von Diyarbakır (kurd. Amed) sein Urteil ohne jegliche Beweise fällte.

Türkei – größtes Gefängnis für Journalisten

Die Türkei gehört weltweit zu den repressivsten Staaten gegenüber Medienschaffenden. Der in Amed ansässige Journalistenverein Tigris-Euphrat (Dicle Fırat Gazeteciler Derneği, kurz: DFG) weist in seinem monatlichen Bericht zum Zustand der Pressefreiheit in der Türkei darauf hin, dass sich aktuell 95 Medienschaffende in türkischen Gefängnissen befinden.