HPG geben Namen von Zap-Gefallenen bekannt

Die Guerillakämpfer Avareş Amed, Masîro Amed und Kemal Pir sind im April im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region in Südkurdistan gefallen.

Die Guerillakämpfer Avareş Amed, Masîro Amed und Kemal Pir sind im April im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region in Südkurdistan ums Leben gekommen. Das gibt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) bekannt: „Unsere Weggefährten Avareş, Masîro und Kemal haben an vorderster Front gegen die im April eingeleitete Besatzungsoperation des faschistischen türkischen Staates im Zap gekämpft und dem Feind durch ihre meisterhafte Anwendung der mobilen Guerillakampftaktik schwere Verluste beigefügt. Mit apoistischer Willensstärke ist es ihnen gelungen, den Vormarsch des Feindes trotz seines Einsatzes modernster Technologie aufzuhalten.“ Am 22. April kam es zu intensiven Gefechten, bei denen die drei Kämpfer gefallen sind.

                                 

Codename: Avareş Amed
Vor- und Nachname: Xebat Akdemir
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Mevlüde – Kemal
Todestag und -ort: 22. April 2022 / Zap

 

Codename: Masîro Amed
Vor- und Nachname: Berat İpek
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Naime – Cengiz
Todestag und -ort: 22. April 2022 / Zap

 

Codename: Kemal Pir
Vor- und Nachname: Aziz Kızıler
Geburtsort: Gurgum
Namen von Mutter und Vater: Fatma – Erkan
Todestag und -ort: 22. April 2022 / Zap

Avareş Amed

Avareş Amed ist in Licê geboren. Aufgrund der türkischen Vertreibungspolitik und der Dorfverbrennungen musste seine Familie nach Amed ziehen. Avareş erlebte die Unterdrückung des kurdischen Volkes durch den türkischen Staat am eigenen Leib und wuchs in diesem Bewusstsein auf. 2013 schloss er sich in Licê der Guerilla an. Als der sogenannte „Islamische Staat“ (IS) Kurdistan angriff, kämpfte er vier Jahre lang gegen die Terrororganisation. In dieser Zeit erlitt er eine Verwundung am Fuß. 2019 absolvierte er eine militärische Fachausbildung und ging danach als Guerillakommandant in die Zap-Region. Nach HPG-Angaben lebte und kämpfte er nach der Devise, dass ein Mensch, der sich mit der Ideologie von Abdullah Öcalan rüstet, jedes Ziel erreichen kann.

Masîro Amed

Masîro Amed ist in Amed geboren und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen. Dadurch lernte er früh, gegen die staatliche Assimilierungspolitik standzuhalten. Er wurde in der kurdischen Jugendbewegung aktiv. Bei einer Aktivität gegen den kulturellen und physischen Vernichtungsfeldzug in Kurdistan wurde er von der Polizei angeschossen. Seine Verletzung bestärkte seine Entschlossenheit zum Kampf und er ging in die Berge, wo er den späteren Sûr-Kommandanten Çiyager kennenlernte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Amed zog es ihn in den Kampf gegen den IS. Im Widerstand gegen die Islamisten gewann er große Kampferfahrung und kehrte anschließend als gereifter Militanter zurück in die Berge. Im Zagros-Gebirge setzte er sich intensiv mit den ideologischen Inhalten der PKK und seiner eigenen Persönlichkeit auseinander. „Hevalê Masîro war ein mutiger Kämpfer, der begriff, dass es die genossenschaftliche Verbundenheit ist, die die PKK ausmacht“, schreiben die HPG über ihn.

Kemal Pir


Kemal Pir stammte aus Bazarcix (tr. Pazarcık) in der nordkurdischen Provinz Gurgum (Maraş), aus der viele bekannte Militante der kurdischen Befreiungsbewegung hervorgegangen sind. Seine Familie war patriotisch, dadurch lernte er den Freiheitskampf früh kennen. Als Jugendlicher wurde ihm bewusst, dass er sich aktiv der staatlichen Assimilierungspolitik widersetzen muss, wenn er seine eigene Identität bewahren will. Er arbeitete in einer Fabrik und erlebte dabei, wie seine Arbeitskraft ausgebeutet wurde und wie das kapitalistische System funktioniert. Die Zerstörung ganzer Städte in Nordkurdistan in den Jahren 2015 und 2016 führte dazu, dass er sich für den bewaffneten Kampf entschied. Er ging in die Berge und reifte im Zap zu einem kompetenten Guerillakämpfer heran. Dort kämpfte er als opferbereiter Militanter der apoistischen Bewegung.


Die HPG sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus und erklären, dass der Kampf der Gefallenen fortgesetzt wird.