In Istanbul hat heute die zweite Hauptverhandlung im Prozess gegen die Journalistin Isminaz Temel und 22 weitere Angeklagte von der Nachrichtenagentur ETHA und der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP) stattgefunden. Von den 23 Angeklagten, darunter auch Rechtsanwälte und Überlebende des IS-Anschlags von Pirsûs (Suruç), befanden sich sechs in Untersuchungshaft, in drei Fällen wurde der Haftbefehl aufgehoben. Die ETHA-Redakteurin Isminaz Temel sowie Erkan Kakça und Coşkun Yiğit bleiben im Gefängnis.
Die Verhandlung wurde von den Reportern ohne Grenzen sowie von dem HDP-Abgeordneten Zeynel Özen und dem CHP-Abgeordneten Sezgin Tanrıkulu beobachtet.
Isminaz Temel, die seit 13 Monaten in Untersuchungshaft ist, erklärte vor Gericht, sie sei eine sozialistische Journalistin und wegen ihrer journalistischen Tätigkeit angeklagt. Bei allen in der Anklageschrift aufgeführten Aktionen und Veranstaltungen handele es sich um legale Aktivitäten, an denen sie als Journalistin teilgenommen habe.
Die Verhandlung wurde auf den 14. Februar 2019 vertagt.