Drei Journalistinnen in Iran verhaftet

Die Journalistinnen Melika Hashemi, Saidi Shafii und Mehrnush Sarei sind in Iran verhaftet und in das berüchtigte Foltergefängnis Evin gebracht worden. Seit Beginn der „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution wurden bereits mehr als 90 Medienschaffende inhaftiert.

Im Iran sind erneut Journalistinnen verhaftet worden. Wie die Zeitung „Etemad“ am Sonntag berichtete, wurden die Journalistinnen Melika Hashemi, Saidi Shafii und Mehrnush Sarei in das berüchtigte Foltergefängnis Evin in der Hauptstadt Teheran gebracht. Nähere Details zu den Inhaftierungen gab es zunächst nicht.

Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) in New York wurden im Rahmen der „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution im Land mehr als 90 Medienschaffende verhaftet. Etwa die Hälfte der Inhaftierten wurde inzwischen auf Kaution freigelassen. Die Möglichkeiten der Berichterstattung im Land sind massiv eingeschränkt, Pressefreiheit existiert nicht. Auf einer Rangliste der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zur Lage der Presse- und Informationsfreiheit belegt Iran Platz 178 von insgesamt 180 bewerteten Ländern.

Mehrnush Sarei, Saidi Shafii und Melika Hashemi (v.l.n.r.)

Auslöser der „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution war der Tod von Jina Mahsa Amini im September. Die 22-jährige Kurdin starb durch körperliche Misshandlung bei der Sittenpolizei in Teheran. Seitdem demonstrieren Zehntausende im Land gegen die autoritäre Politik des islamistischen Regimes und fordern einen Systemwechsel. Der herrschende Klerus geht brutal gegen die Revolutionsbewegung vor. Die Menschenrechtsgruppe HRANA mit Sitz in den USA geht davon aus, dass mindestens 525 Demonstrierende von Regimekräften getötet worden sind, darunter mehr als 70 Kinder.