Weitere Verhaftung nach Pushback aus Griechenland

Der Kurde Mehmet Sayit Demir ist nach einem illegalen Pushback aus Griechenland in der Türkei verhaftet worden.

Mehmet Sayit Demir ist nach einem illegalen Pushback aus Griechenland in der Türkei verhaftet worden. Der Kurde, ein ehemaliges Vorstandsmitglied der HDP aus Amed (tr. Diyarbakir), hat am Montag zusammen mit seiner Frau Feride den Grenzfluss Evros überquert, um politisches Asyl zu beantragen. Dort wurde das Ehepaar aufgegriffen, ausgeraubt, misshandelt und anschließend dem türkischen Militär übergeben.

Nach Angaben des in Deutschland lebenden Sohnes Azad Demir wurden seine Eltern von der Polizei aufgegriffen und anschließend „Banden“ ausgehändigt, die den Pushback durchgeführt haben. Das bestätigte auch Rechtsanwalt Berdan Acun gegenüber Duvar. Seine Mandanten hätten ihn angerufen und erzählt, dass sie auf griechischer Seite gefasst worden seien. „Sie teilten mit, dass die Polizei ihre Telefone ausgeschaltet und beschlagnahmt habe und sie zu einem Ort gebracht wurden, an dem sich die Banden an der Grenze aufhalten. Auf dem Weg wurden sie misshandelt. An dem Standort der Banden habe sich auch griechische Militärpolizei befunden. Auch dort seien sie Folter und Beschimpfungen ausgesetzt gewesen. Ihre Wertsachen und ihr Geld wurden beschlagnahmt.“ Anschließend seien seine Mandanten von den Banden an türkische Militärs ausgeliefert worden, so der Rechtsanwalt aus der Türkei.

Mehmet Sayit Demir ist in der Türkei im Februar 2021 wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation zu sechs Jahren und acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden, gegen ihn lag ein Ausreiseverbot vor. Er befindet sich inzwischen im F-Typ-Gefängnis Edirne. Feride Demir wurde freigelassen.