Schwer erkrankte Gefangene zwangsverlegt
Die schwer erkrankte Gefangene Dicle Bozan, die sich seit dem 20. April im Hungerstreik befindet, wurde aus der Strafvollzugsanstalt Izmir-Menemen in das Gefängnis von Elazığ zwangsverlegt.
Die schwer erkrankte Gefangene Dicle Bozan, die sich seit dem 20. April im Hungerstreik befindet, wurde aus der Strafvollzugsanstalt Izmir-Menemen in das Gefängnis von Elazığ zwangsverlegt.
Die seit 27 Tagen gegen ihre Ungleichbehandlung und ihre unzureichende gesundheitliche Versorgung mit einem Hungerstreik protestierende kranke Gefangene Dicle Bozan wurde aus dem geschlossenen R-Typ-Gefängnis von Izmir-Menemen in das Gefängnis von Xarpêt (Elazığ) zwangsverlegt.
Bozan, die aus Kobanê stammt, war vor etwa neun Monaten aus Xarpêt nach Izmir gebracht worden, damit die dringend notwendigen Operationen und die weitere medizinische Behandlung durchgeführt werden. Doch trotz unzähliger Ersuche bei der Gefängnisleitung wurden keinerlei Schritte zur gesundheitlichen Versorgung der Gefangenen eingeleitet.
Erst gestern hatte die Gefängnis-Kommission der Istanbuler Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD auf einer Pressekonferenz auf den lebensgefährlichen Gesundheitszustand von Dicle Bozan und drei weiteren Gefangenen in Izmir-Menemen hingewiesen. Auch Ergin Aktaş und Ehmedî Xamî befinden sich seit dem 20. April in einem unbefristeten Hungerstreik. Der Krebs-Patient Yusuf Bulut, der sich gleichermaßen an dem Hungerstreik beteiligt hatte, legte gestern aufgrund des Ramadans eine Pause ein.
Der Gesundheitszustand von Bozan befindet sich in einem lebensgefährlichen Zustand. Ein Bein wurde ihr bereits amputiert, am anderen Bein und am Bauch sind Wunden. Eine seit einem Jahr notwendige Darmoperation hat nicht stattgefunden. Wie die Gefangenen Ergin Aktaş, Ehmedî Xamî und Yusuf Bulut hat auch Dicle Bozan deutlich an Gewicht verloren. Auch klagen alle Hungerstreikenden über niedrigen Blutdruck und Wahrnehmungsstörungen. Im Fall von Bozan kommt hinzu, dass der Gefangenen männliche Wärter zugeteilt worden sind.