Samstagsmütter erinnern an Süleyman Cihan

Die Samstagsmütter haben die Bestrafung der Mörder von Süleyman Cihan gefordert. Der Leichnam des damals 31-Jährigen ist 1981 nach seiner Festnahme gefunden worden. Er wurde zu Tode gefoltert.

Zum 748. Mal sind die Samstagsmütter in Istanbul auf die Straße gegangen, um nach dem Verbleib ihrer in staatlichem Gewahrsam verschwundenen Angehörigen zu fragen und eine Bestrafung der Täter zu fordern. Die Kundgebung fand vor dem Gebäude des Menschenrechtsvereins IHD statt. Seit einem Jahr ist der angestammte Kundgebungsort auf dem Galatasaray-Platz in der Fußgängerzone für die Mütter gesperrt. An der Kundgebung nahmen unter anderem die HDP-Abgeordnete Filiz Kerestecioğlu und der CHP-Abgeordnete Sezgin Tanrıkulu teil.

Thematisiert wurde bei der heutigen Aktion das Schicksal von Süleyman Cihan. Der damals 31-Jährige lebte in Istanbul. Nach dem Militärputsch vom 12. September 1980 wurde nach ihm gefahndet. Am 29. Juli 1981 wurde er auf dem Weg von Edirne nach Istanbul festgenommen. Zivilfahnder stoppten kurz vor Istanbul den Bus, in dem er sich befand, und nahmen ihn mit zur Polizeidirektion. Seine Familie schaltete sofort Rechtsanwälte ein, aber die Behörden leugneten die Festnahme. Hinterher sagten 23 Augenzeugen aus, dass Cihan bei der Polizei gefoltert worden ist. Nach 85 Tagen stellte sich heraus, dass er zu Tode gefoltert und anonym beerdigt worden war.