„Rojava wurde nicht befreit, um es der Türkei zu überlassen“

„Wir haben unser Land nicht vom IS befreit, um es der Türkei zu überlassen, sondern um hier frei zu leben“, erklärte Xerîb Hiso (TEV-DEM) vor Aktivistinnen und Aktivisten in Serêkaniyê an der Grenze zur Türkei.

In Serêkaniyê im nordsyrischen Kanton Hesekê findet seit neun Tagen eine Protestaktion gegen die Invasionsandrohungen der Türkei statt. Als „lebende Schutzschilde“ gegen einen möglichen Angriff harren Aktivistinnen und Aktivisten an der Grenze aus. Heute wurden sie Xerîb Hiso, dem Ko-Vorsitzenden von TEV-DEM („Bewegung für eine demokratische Gesellschaft“), besucht.

Der TEV-DEM-Vorsitzende hielt an dem Aktionsort eine Ansprache, in der er die Drohungen des türkischen Staates verurteilte. Die feindliche Politik der Türkei richte sich nicht nur gegen Syrien, sondern auch gegen die Nachbarländer: „Die Türkei will ihr Territorium auf ihre Nachbarländer ausweiten. Das zeigen auch die Drohungen gegen Nord- und Ostsyrien. Wir werden es jedoch nicht zulassen, dass der türkische Staat sich auf Kosten der Bevölkerung Syriens vergrößert.“

Weiter sagte Hiso: „Wir verteidigen unsere Grenze, wir haben nicht die Absicht, gegen den türkischen Staat Krieg zu führen. Die Türkei will Konflikte schüren und unsere Region unter dem Vorwand angeblicher Sicherheitsbedenken angreifen. Wir setzen hingegen auf Frieden, Demokratie und eine politische Lösung.“

Mit ihrer außenpolitischen Aggression wolle die türkische Regierung von ihren innenpolitischen Problemen ablenken und sich aus der Verantwortung ziehen, führte Hiso weiter aus und verwies auf das Völkerrecht, das auch für die Türkei gelte. Alle anderen Staaten seien aufgefordert, Druck auf die Türkei auszuüben, damit diese sich an internationales Recht halte.

Zuletzt sagte Xerîb Hiso: „Die Völker Nord- und Ostsyriens lehnen eine türkische Besatzung ab. Wir haben gegen den IS Widerstand geleistet und unser Land befreit. Genauso werden wir auch gegen eine türkische Besatzung kämpfen. Schließlich haben wir diese Gebiete befreit, um friedlich und frei hier zu leben. Deshalb werden wir sie auch nicht der Türkei überlassen.“