Rechtsanwältin Şüheda Ronahi Çiftçi in Antalya verhaftet

Die Menschenrechtsanwältin Şüheda Ronahi Çiftçi ist in Antalya als vermeintliches Mitglied einer terroristischen Organisation verhaftet worden. Der IHD bewertet die Verhaftung als juristisches Mittel gegen den Kampf für Menschenrechte in der Türkei.

Die Rechtsanwältin Şüheda Ronahi Çiftçi ist in Antalya wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation verhaftet worden. Çiftçi wurde auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft Antalya vor drei Tagen in ihrer Wohnung in Manavgat festgenommen und heute dem Haftrichter vorgeführt. Die Rechtsanwältin ist im örtlichen Vorstand des Vereins zeitgenössischer Jurist:innen (ÇHD) sowie Mitglied des Menschenrechtsvereins IHD und des Vereins der Jurist:innen für Freiheit (ÖHD). Das Gericht bewertete ihre beruflichen Tätigkeiten, ihren Einsatz in den Vereinen, Besuche bei inhaftierten Mandant:innen, die Teilnahme an öffentlichen Versammlungen und ihre Recherchen zu Menschenrechtsverletzungen als Straftaten und erließ Haftbefehl wegen „Organisationsmitgliedschaft“.

Kolleginnen und Kollegen protestierten vor dem Gerichtsgebäude gegen die Verhaftung. Deniz Yıldırım, Ko-Vorsitzende des IHD-Büros in Antalya, erklärte, Şüheda Ronahi Çiftçi sei aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeiten verhaftet worden. Das gesamte Ermittlungsverfahren richte sich gegen den Kampf für Menschenrechte und habe keine juristische Grundlage. Auch andere Kolleg:innen brachten ihren Protest gegen die Kriminalisierung des Einsatzes für Menschenrechte zum Ausdruck und sagten, dass sie ihr Engagement ungeachtet der Repression fortsetzen werden.

Die Anwaltsvereinigungen ÇHD und ÖHD forderten die sofortige Freilassung von Şüheda Ronahi Çiftçi.