Krebskranker Journalist aus dem Gefängnis entlassen

Der an Morbus Crohn und Darmkrebs erkrankte kurdische Journalist Devrim Ayik wird aus dem Gefängnis entlassen. Der Haftbefehl wurde auf Antrag der Verteidigung aufgehoben, da Ayik zur Risikogruppe im Falle einer Coronavirus-Infektion zählt.

Der Haftbefehl gegen den kurdischen Journalisten Devrim Ayik ist aufgehoben worden. Ein Gericht in der türkischen Mittelmeermetropole Antalya stimmte am Dienstag einem entsprechenden Antrag der Verteidigung Ayiks zu und ordnete seine Entlassung aus dem Gefängnis an. Ayik ist 2012 an Morbus Crohn und später an Darmkrebs erkrankt. Damit zählt er zur (Hoch-)Risikogruppe im Falle einer Coronavirus-Infektion.

Rechtsanwalt Ramazan Gökalp rechnet noch im Laufe des Tages mit der Haftentlassung. Allerdings wird sein Mandant unter Hausarrest gestellt. Außerdem wurde ein Ausreiseverbot verhängt.

Devrim Ayik befindet sich seit Oktober 2019 im L-Typ-Gefängnis von Antalya. Genau ein Jahr zuvor war er erst aus dreijähriger Untersuchungshaft entlassen worden und stand bis zu seiner erneuten Verhaftung unter Hausarrest. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung war Ayik Mitarbeiter der Zeitschrift Özgür Halk (deut. „Freies Volk“). Ihm wird unter anderem „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ und „Terrorpropaganda“ vorgeworfen. Das Verfahren gegen den Journalisten dauert an.