Devrim Ayik, ein im Oktober 2015 inhaftierter Mitarbeiter der Zeitschrift „Özgür Halk“, sollte heute aufgrund einer Krebserkrankung aus dem Gefängnis in Antalya entlassen werden. Gestern war der Haftbefehl aufgehoben und seine Strafe aus gesundheitlichen Gründen in einen Hausarrest umgewandelt worden. Seine Mutter wartete vor dem Gefängnistor.
Bevor die Entlassungsprozedur abgeschlossen war, wurde Ayik noch in der Vollzugsanstalt von der Jandarma festgenommen. Wie bekannt wurde, lag eine Anordnung zur Festnahme wegen eines weiteren Ermittlungsverfahrens gegen ihn vor. Dem seit zweieinhalb Jahren inhaftierten Mitarbeiter der kurdischen Zeitschrift werden Verstöße gegen das Versammlungsrecht und „Organisationspropaganda“ vorgeworfen. In dem Ermittlungsverfahren soll sich außerdem herausgestellt haben, dass Ayik „fahnenflüchtig“ sei.
Ayiks Mutter Hülya Ayik bezeichnete das Vorgehen als „bewusste politische Maßnahme“ gegen ihren Sohn.