IHD: Kontakt zu Öcalan ermöglichen!

Im Menschenrechtsverein in Amed ist die sofortige Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans gefordert worden.

Im Menschenrechtsverein (IHD) in Amed (Diyarbakir) hat eine Veranstaltung von Angehörigen von „Verschwundenen“ stattgefunden. Wie die Samstagsmütter in Istanbul kommen auch in der kurdischen Metropole Amed allwöchentlich Menschen zusammen, die nach dem Verbleib ihrer nach der Festnahme verschwundenen Angehörigen fragen. Eine öffentliche Versammlung unter freiem Himmel ist angesichts der Repression in den kurdischen Gebieten nicht mehr möglich. Die Angehörigen treffen sich daher in den Räumlichkeiten der IHD-Zweigstelle, heute bereits zum 533. Mal. Unterstützt wurden sie von Vorstandsmitgliedern des IHD und dem CHP-Politiker Mehmet Sayin.

Der örtliche IHD-Vorsitzende Abdullah Zeytun verlas zu Beginn der Veranstaltung eine Erklärung zu der Isolation Abdullah Öcalans und dem dagegen stattfindenden Hungerstreik. „Als Menschenrechtsverein haben wir bereits erklärt, dass die Isolationspolitik rechtswidrig ist und sofort beendet werden muss. Gesetze können nicht für einzelne Personen eingeschränkt werden. Das Besuchsverbot seiner Angehörigen, seines gesetzlichen Vertreters und seiner Anwälte bei Abdullah Öcalan muss unverzüglich aufgehoben werden.“

Weiter erklärte Zeytun, dass aus den Anfragen an den IHD deutlich werde, wie kritisch die Situation der Hungerstreikenden mittlerweile ist. Mehrere Gefangene seien ins Krankenhaus eingeliefert worden. Da sie eine medizinische Behandlung ablehnten, werden sie ins Gefängnis zurückgebracht. Zeytun verwies auf die Verantwortung der Regierung und verurteilte die polizeilichen Übergriffe auf Protestaktionen von Gefangenenangehörigen.

Anschließend wurde das Schicksal von Mehmet Ertürk thematisiert, der 1989 nach der Festnahme in Cizîr (Cizre) verschwunden und später tot aufgefunden worden ist. Für den Mord an Mehmet Ertürk ist niemand verurteilt worden.