Gerichtsmedizin bestätigt tödliche Verletzungen

Ein Gutachten der Gerichtsmedizin in Ankara unterstützt Berichte von der Ermordung des kurdischen Gefangenen Serkan Tumay durch Folter. In dem Gutachten ist die Rede von einem „Tod aufgrund von Verletzungen“.

Der kurdische Gefangene Serkan Tumay ist aufgrund von Misshandlungen durch das Wachpersonal am 17. Oktober verstorben. Gefangene berichteten von schweren Übergriffen des Personals des F-Typ-Gefängnisses in Kırıkkale auf Tumay. Dabei soll der Gefangene Schädelfrakturen und einen gebrochenen Arm erlitten haben. Nun bestätigte die Gerichtsmedizin in einem Gutachten, Serkan Tumay sei an „Verletzungen gestorben“. Der 27-Jährige war offenbar von Wächtern verprügelt und mehrfach mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen worden. Dabei habe er sich nach Angaben von Mitgefangenen mehrere Knochenbrüche und Schädelfrakturen zugezogen. Die Mutter Tumays berichtet auf Grundlage der Aussagen von Gefangenen und Anwält*innen: „Mein Sohn wurde von Vollzugsbeamten ermordet. Erst haben Vermummte ihn in einen Raum gesperrt, seinen Arm und seinen Schädel gebrochen, jetzt haben sie ihn auch noch ermordet.“

Die Familie von Tumay geht davon aus, dass sich die Wärter gezielt Tumay als Opfer ausgesucht haben, da er sich mehrfach über Misshandlungen und die brutalen Haftbedingungen im Gefängnis beschwert hatte.