Dreizehn Flüchtlinge in Wan erfroren
In der nordkurdischen Provinz Wan sind dreizehn Menschen auf der Flucht aus Afghanistan und Syrien in einen Schneesturm geraten und erfroren.
In der nordkurdischen Provinz Wan sind dreizehn Menschen auf der Flucht aus Afghanistan und Syrien in einen Schneesturm geraten und erfroren.
In der nordkurdischen Provinz Wan (Van) sind dreizehn Menschen auf der Flucht bei Kälte und Schnee erfroren. Nach Angaben des türkischen Gouverneursamts wurden die Flüchtlinge am Samstagabend im Landkreis Ebex (Çaldıran) in der Nähe der Grenze zum Iran aufgefunden. Eine Anwohnerin aus dem Wohngebiet Sarıçimen habe sie entdeckt und daraufhin die Militärpolizei (Jandarma) verständigt. Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD könne bislang aber noch nicht mit der Evakuierung der Leichen beginnen, da der Schneesturm noch anhält.
Die Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD teilte mit, es handele sich um zehn Schutzsuchende aus Afghanistan und drei aus dem nordsyrischen Kobanê. Die Migranten seien in einen Schneesturm geraten, nachdem sie die Grenze überquert hätten. Die Temperaturen in der Region fielen in den letzten Tagen nachts bis auf -12 Grad Celsius. Die Route nach Ebex wird auch von Schleusern genutzt. Mehrfach waren Flüchtlinge von Schleppern erst in der bergigen Region versteckt und später dort allein gelassen worden.
Situation für Flüchtlinge in Wan dramatisch
Die Anzahl von Schutzsuchenden, die über die iranische Grenze nach Wan ankommen, ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Fast täglich erreichen hunderte Geflüchtete die Provinz und kämpfen unter menschenunwürdigen Bedingungen ums Überleben. Der größte Teil von ihnen lebt auf der Straße und in den Parks. Andere harren im Busbahnhof von Wan aus. Es handelt sich bei den Schutzsuchenden großteils um junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, darunter auch Frauen mit kleinen Kindern. Sie alle sind lebensbedrohlichen Zuständen ausgesetzt. Die Bevölkerung der Stadt versucht, sie so gut es geht mit Kleidung, Essen und Decken zu unterstützen. Von der Regierung werden sie lediglich als Druckmittel gegen die EU eingesetzt.