Der HDP-Abgeordnete Ertuğrul Kürkçü weist darauf hin, dass die Bevölkerungsanzahl in der Türkei in den letzten sechs Jahren um zehn Prozent gestiegen ist. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Gefängnisse um 100 Prozent angewachsen.
Ertuğrul Kürkçü, Abgeordneter der Demokratischen Partei der Völker (HDP), hat sich auf einer Sitzung der türkischen Nationalversammlung zu dem dramatischen Anstieg von Rechtsverletzungen in türkischen Haftanstalten geäußert. Die Anzahl der Gefängnisse sei in sechs Jahren um 100 Prozent gestiegen, so Kürkçü.
Laut Angaben des Justizministeriums seien die türkischen Gefängnisse Ende 2017 mit 228.993 Untersuchungs- und Strafgefangenen belegt gewesen, erklärte der Abgeordnete in einer Rede. „Die Bettenkapazität beträgt 208.830. Also haben 20.000 Gefangene keinen Schlafplatz.“
Die Anzahl der Gefängnisse sei im Zeitraum zwischen 2011 und 2017 um 100 Prozent gestiegen, fuhr Ertuğrul Kürkçü fort: „2011 gab es 128.604 Untersuchungs- und Strafgefangene, Ende 2017 dann 228.993. Zwischen diesen beiden Jahren ist die Bevölkerungszahl der Türkei um zehn Prozent gestiegen. Von 100.000 Menschen befinden sich 285 in der Türkei im Gefängnis. Zum Vergleich: In Finnland sind es 57, in Syrien 60 und im Irak 123.“
Laut Ertuğrul Kürkçü befinden sich 1154 Kranke im Gefängnis, darunter 402 schwer Kranke, denen teilweise Haftunfähigkeit bescheinigt worden sei. Außerdem seien 700 Kinder mit ihren Müttern im Gefängnis.
