Zwei Peschmerga bei iranischem Raketenangriff getötet

Bei den Raketenangriffen der iranischen Revolutionsgarde auf das Hauptquartier der PDK-I in Koye bei Hewlêr sind zwei Peschmerga ums Leben gekommen, mindestens sieben weitere wurden verwundet.

Bei den Raketenangriffen der iranischen Revolutionsgarde auf die Kurdistan-Region Irak (KRI) sind am Montag zwei Peschmerga der PDK-I ums Leben gekommen, sieben weitere wurden verletzt. Das teilte die Demokratische Partei Kurdistans-Iran mit und verurteilte die Attacken aufs Schärfste.

Die Angriffe Irans richteten sich zunächst gegen das Hauptquartier der PDK-I in Koye bei Hewlêr und erfolgten den Angaben nach um etwa 8:45 Uhr Ortszeit. Mindestens fünf ballistische Raketen schlugen auf dem Gelände der PDK-I ein, die in ihren Camps auch Geflüchtete aus Iran und Rojhilat versorgt und Schulen sowie andere zivile Einrichtungen unterhält. Bei den Angriffen wurden auch Kamikaze-Drohnen eingesetzt.

Unmittelbar nach den Attacken auf die PDK-I in Koye schlugen im weiter südöstlich gelegenen Silêmanî weitere Raketen der iranischen Revolutionsgarde ein. Das Ziel dort war das Basislager der Komala in der Ortschaft Zirguwêz, auch hier waren Killerdrohnen im Einsatz. Menschen wurden wie durch ein Wunder offenbar nicht verletzt, jedoch verursachte der Beschuss massiven Sachschaden.

„Die fortgesetzten Raketenangriffe der iranischen Revolutionsgarde auf die Hauptquartiere der politischen Parteien Ostkurdistans in der KRI erfolgen zu einer Zeit, in der in Iran seit mehr als zwei Monaten ein landesweiter Aufstand stattfindet“, erklärte die PDK-I. Gemeint ist die Revolte, die sich Mitte September am gewaltsamen Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini durch die iranische Sittenpolizei entzündete. Mit brutaler Gewalt versucht das Regime die Protestbewegung zu zerschlagen, hunderte Demonstrierende sind bereits ums Leben gekommen. Parallel dazu kommt es immer wieder zu Raketen- und Drohnenangriffen Irans auf kurdische Kräfte im Nachbarland. Das einzige Ziel bei diesem Vorgehen sei der Machterhalt des herrschenden Klerus, betont die PDK-I.

Weiter hieß es: „Aber wie wir immer wieder unter Beweis gestellt haben, werden wir niemals auf unsere Rechte verzichten und unseren Kampf gegen das islamistische Regime fortsetzen. Das Volk Irans, gleich welcher Herkunft und Nationalität, ist ebenfalls entschlossen, dieses korrupte Regime zu beenden. Die Menschen in Kurdistan und anderen Teilen Irans werden auf die Brutalität, das Morden und die Angriffe der islamistischen Republik mit Widerstand antworten und aufzeigen, dass ihr Wille stärker ist als die brutale Gewalt des Regimes.“

Iran greift regelmäßig militärische und zivile Infrastruktur ostkurdischer Organisationen in der KRI an. Seit Beginn des Volksaufstands vor zwei Monaten eskaliert Teheran diese Angriffe. Ende September hatte die iranische Revolutionsgarde 73 Raketen auf den Großraum von Hewlêr und Silêmanî abgefeuert. 14 Menschen waren ums Leben gekommen, mehr als 50 wurden verletzt. Unter ihnen waren viele Familienangehörige von Peschmerga sowie mehrere Journalist:innen.


Titelfoto: Basisgelände der PDK-I in Koye nach einem iranischen Angriff in 2021