Zwei Jahre Haft für Mitglied des Hilfsvereins Sarmaşık

Dr. Mehmet Selim Ölçer aus dem Vorstand des Hilfsvereins Sarmaşık in Amed ist zu zwei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden.

Der Hilfsverein Sarmaşık wird auch vier Jahre nach seinem Verbot zum Ziel von staatlicher Repression. Der Arzt Dr. Mehmet Selim Ölçer aus dem Vorstand der Einrichtung ist wegen „vorsätzlicher Hilfe für eine Terrororganisation“ vor der 9. Strafkammer Diyarbakır (ku. Amed) zu zwei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden.

Sarmaşık ist türkisch und bedeutet Efeu. Im November 2016 wurde die Einrichtung per Notstandsdekret verboten. Der Verein war zuvor als beispielhafte Hilfs- und Solidaritätsorganisation weltweit bekannt geworden und hatte rund 32.000 arme Familien unter anderem mit einer Lebensmittelbank versorgt.

Auch andere Dienstleistungen für die verarmte Bevölkerung in der durch Vertreibung und Dorfzerstörung massiv angewachsenen nordkurdischen Metropole Amed baute Sarmaşık auf. Die Lebensmittelbank in Êlih (Batman) war damals ebenfalls geschlossen worden.