Zwei HPG-Kämpfer in Colemêrg gefallen

Die Guerillakämpfer Zagros Senar und Dilgeş Sine sind im Kampf gegen die türkische Armee in Colemêrg gefallen. Bei dem Gefecht wurden sieben Militärs getötet, darunter zwei Offiziere.

In Colemêrg (tr. Hakkari) sind zwei Guerillakämpfer gefallen. Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat ihre Namen veröffentlicht und teilt mit, dass die türkische Armee am 18. und 19. Juni eine Militäroperation in den Gebieten Derya und Hêrebanê gestartet hat. Am 18. Juni hat die Guerilla die türkischen Truppen im Dola Reşanê angegriffen. Das Gefecht dauerte bis zum 19. Juni, sieben Militärs, darunter zwei Offiziere, wurden getötet. Die türkische Armee konnte die Toten erst am späten Abend mit gepanzerten Fahrzeugen bergen. „Unsere Weggefährten Zagros und Dilgeş haben mit hoher Opferbereitschaft und apoistischer Militanz bis zur letzten Kugel gegen die Besatzer gekämpft. Um nicht in feindliche Gefangenschaft zu geraten, haben sie ihre Handgranaten gegen sich selbst gezündet und sich den unsterblichen Helden Kurdistans angeschlossen“, erklären die HPG.

                                        

Codename: Zagros Senar
Vor- und Nachname: Pervan Ali Yusuf
Geburtsort: Efrîn
Namen von Mutter und Vater: Hayfe – Mehmet Ali
Todestag und -ort: 19. Juni 2022 / Gever

 

Codename: Dilgeş Sine
Vor- und Nachname: Lokman Felahî
Geburtsort: Sine
Namen von Mutter und Vater: Amine – Mustafa
Todestag und -ort: 19. Juni 2022 / Gever

 

Zagros Senar

 

Zagros Senar ist in Efrîn geboren. Seine Familie war der kurdischen Befreiungsbewegung eng verbunden und Zagros kannte die PKK bereits als Kind. Nach der Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei setzte sich Zagros noch stärker mit der Bewegung auseinander und entschied sich für den bewaffneten Kampf. 2008 schloss er sich im Libanon der PKK an. Er hielt sich als Guerillakämpfer sechs Jahre lang im Zagros-Gebirge auf und nahm an zahlreichen Aktionen gegen die türkische Armee teil. In dieser Zeit machte er große Erfahrungen und wurde zum Kommandanten ernannt. Nach diesen schwierigen Praxisjahren absolvierte er eine ideologische Weiterbildung und war anschließend ein Jahr in Heftanîn. 2013 ging er erneut ins Zagros-Gebirge und nahm an den Aktivitäten in Xakurke teil, wo er fünf Jahre lang als Kommandant einer Einheit kämpfte. Die HPG beschreiben Zagros Senar als aufrichtigen Genossen und opferbereiten Kommandanten, der sein militärisches und ideologisches Wissen unermüdlich an seine Weggefährt:innen weitergab. In der Zeit der Neustrukturierung der Guerilla machte er eine Kommandoausbildung und ging 2019 als Gebietskommandant in die Region zwischen Gever und Şemzînan. Dort entwickelte er die Guerillataktiken auf kreative Weise weiter und führte effektive Aktionen gegen die türkische Armee durch. Gleichzeitig arbeitete er daran, der Bevölkerung ein Bewusstsein über den Schutz vor dem Feind zu vermitteln. Dafür wurde er von den Menschen in der Region geliebt und geachtet.

Dilgeş Sine

 

Dilgeş Sine ist in Sine (Sanandaj) in Ostkurdistan geboren und aufgewachsen. Seine Familie und sein soziales Umfeld waren patriotisch und Dilgeş hörte als Kind viele Geschichten über mutige kurdische Kämpferinnen und Kämpfer. Sein Kindheitstraum war es, selbst zu einem Volksheld zu werden. Als Jugendlicher interessierte er sich für die Kämpfe in den anderen Teilen Kurdistans und lernte die PKK kennen. 2018 brach er sein Studium ab und schloss sich der Guerilla an. Bis 2021 hielt er sich in verschiedenen Gebieten auf und absolvierte nach der Grundausbildung mehrere Spezialausbildungen. In dieser Zeit wurde er zu einem kompetenten Guerillakämpfer der Demokratischen Moderne. Er wollte immer in besonders umkämpfte Gebiete gehen, um dem genossenschaftlichen Leben innerhalb der PKK gerecht zu werden und effektiv dazu beizutragen. Wie er selbst sagte, war er bereit, überall zu kämpfen, aber am liebsten wollte er nach Nordkurdistan. 2021 kam er in die Region zwischen Gever und Şemzînan. Sein vorrangiges Ziel war es, seine Wut auf den Feind in organisierte Aktionen zu verwandeln. Zusammen mit seinem Kommandanten und Weggefährten Zagros ging er mit großer Professionalität gegen den Feind vor und kämpfte bis zum letzten Moment seines Lebens. Die HPG beschreiben Dilgeş als aufrichtigen Militanten, der seinem Volk und seinen Mitkämpfer:innen vorbehaltlos verbunden war.

Die Familien von Zagros und Dilgeş könnten nicht stolz genug darauf sein, was diese mutigen Militanten für den Befreiungskampf des kurdischen Volkes geleistet hätten, erklären die HPG in ihrem Nachruf: „Auch wir als ihre Genossinnen und Genossen schätzen uns glücklich, mit diesen großen Militanten gemeinsam gekämpft zu haben. Wir sprechen ihren wertvollen Familien und unserem patriotischen Volk unser Mitgefühl aus und geben erneut unser Wort, den Kampf unserer Gefallenen mit dem Sieg zu krönen.“