Zwei Frauen in Şirnex unter „Terror“-Verdacht verhaftet

Der politische Vernichtungsfeldzug gegen die kurdische Bevölkerung unter dem Deckmantel der „Terrorbekämpfung“ dauert an. In Şirnex sind zwei Frauen wegen angeblicher PKK-Mitgliedschaft verhaftet worden.

Die staatliche Repressionsmaschine in Nordkurdistan läuft weiter auf Hochtouren. Ein türkisches Gericht in der Provinz Şirnex (tr. Şırnak) erließ am Freitagabend Haftbefehl gegen zwei Aktivistinnen wegen des angeblichen Verdachts der Mitgliedschaft in einer „Terrororganisation“ – gemeint ist die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Was den Aktivistinnen konkret zur Last gelegt wird, ist nicht bekannt.

Zelal Motor und Evin Kaynar befanden sich bereits mehrere Tage in Polizeigewahrsam. Sie wurden am Dienstag bei Razzien festgenommen, die von der Oberstaatsanwaltschaft Şırnak koordiniert worden waren. Die Behörde hatte auch den Kreisverband der HDP im Bezirk Cizîr (Cizre) stürmen lassen. Dabei waren ein Computer, das Buch „Cizre’de Abluka“ (dt: Blockade in Cizre) und ein Bild von Mazlum Doğan, Symbolfigur der kurdischen Befreiungsbewegung und Mitbegründer der PKK, beschlagnahmt worden.

Insgesamt hatte die Staatsanwaltschaft sechs Personen in Şirnex festnehmen lassen. Unter ihnen befand sich auch Umut Hakkolu vom Vorstand der YSP Cizîr. Er und drei weitere Festgenommene wurden am Abend gegen Meldeauflagen auf freien Fuß gesetzt. Sie müssen sich nun regelmäßig bei der Polizei melden und dürfen das Land nicht verlassen. Zelal Motor und Evin Kaynar wurden nach der richterlichen Vernehmung in das Hochsicherheitsgefängnis Şırnak überstellt.