Zeyneb Murad und Ahmet Karamus als KNK-Vorsitzende bestätigt

Zeyneb Murad und Ahmet Karamus sind als Ko-Vorsitzende des KNK wiedergewählt worden. Auf dem KNK-Kongress in Den Haag wurde beschlossen, den Schwerpunkt der Arbeit nach Kurdistan zu verlagern.

In Den Haag findet an diesem Wochenende der 21. Kongress des KNK (Kongreya Neteweyî ya Kurdistanê - Nationalkongress Kurdistan) statt. An der Veranstaltung nehmen 350 Delegierte als Vertreter:innen von 52 Parteien, Institutionen und Organisationen sowie 20 Parteien mit Beobachterstatus teil.

Am Samstag wurde die bisherige Arbeit des KNK ausgewertet. Es kam zu einer intensiven Diskussion, bei der Kritik geäußert und Vorschläge gemacht wurden. Der Ko-Vorsitzende des KNK, Ahmet Karamus, bedankte sich für die rege Beteiligung und sagte, dass der Mechanismus der Kritik und Selbstkritik einen großen Stellenwert im kurdischen Nationalkongress hat. Karamus erläuterte jedoch, dass die Arbeit unter schwierigen Bedingungen stattfindet. Beispielsweise sei eine aus 35 Personen bestehende Delegation aus Rojava, die über die Kurdistan-Region Irak (KRI) nach Den Haag fliegen wollte, am Grenzübergang Sêmalka an der Ausreise gehindert worden.

 

Der KNK wurde 1999 als kurdisches Exilparlament konstituiert und hat seinen Hauptsitz in Brüssel. Auf die Kritik, dass der KNK in Kurdistan zu wenig präsent sei, antwortete Zübeyir Aydar (KCK), dass eine Intensivierung der Arbeit vor allem in Rojava und Başûr, im Westen und Süden Kurdistans, angestrebt werde. Auf dem Kongress wurde beschlossen, den Schwerpunkt der Arbeit nach Kurdistan zu verlagern. Außerdem wurde eine Grundsatzdeklaration zur aktuellen Lage in den vier Teilen Kurdistans verabschiedet.

 

Zeyneb Murad und Ahmet Karamus wurden erneut zu den Ko-Vorsitzenden des KNK gewählt. Die Doppelspitze ist seit 2019 im Amt und wurde einstimmig bestätigt. Nach der Wiederwahl erklärte Karamus, dass sich das kurdische Volk in einer sehr kritischen Phase befinde und die Arbeit des KNK angesichts der Entwicklungen trotz aller Bemühungen unzureichend sei: „Wir versprechen vor den Kurdinnen und Kurden aus allen Landesteilen und der Diaspora, dass wir uns in den kommenden zwei Jahren mit ganzer Kraft gegen die Besatzung und für Demokratie, Freiheit und Frieden einsetzen werden. Unser größtes Ziel ist eine nationale Einheit und eine gemeinsame Strategie zur Verteidigung Kurdistans.“

Zeynep Murad dankte den Delegierten für die Wiederwahl und sagte: „Mir ist bewusst, dass eine große Last auf unseren Schultern liegt. Unser Volk befindet sich in einer schwierigen Situation und wir durchleben eine schwere Phase. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass wir diese Phase zusammen mit allen Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Kurdistan überwinden können.“

Der Kongress wird heute mit der Wahl des KNK-Rates und der Planung für die kommende Zeit fortgesetzt.