Seit Tagen finden türkische Luftangriffe auf die Regionen Pêncewîn, Çarta und Asos in Südkurdistan statt. Die Gebiete liegen im Gouvernement Silêmanî direkt an der iranisch-irakischen Staatsgrenze nach Ostkurdistan. Das iranische Regime versucht seit Beginn des Aufstands im Land, durch Beschuss von ost- und südkurdischen Bergregionen die Guerilla vom Volksaufstand zu trennen. Getroffen werden von der Türkei und dem Iran aber vor allem Zivilist:innen. Offenbar versuchen die Besatzungsmächte Kurdistans, die Zivilbevölkerung der Region durch Angriffe einzuschüchtern. Nun erklärt sich die ostkurdische Guerillabewegung YRK (Verteidigungskräfte Ostkurdistans, ku. Yekîneyên Parastinê yên Rojhilatê Kurdistanê) zu den Angriffen. Die YRK unterstreichen, sie hätten keine Kräfte in den bombardierten Gebieten, und kritisieren den „Versuch einiger sich als Sprecher der Kurden darstellenden Medienorgane“, die Angriffe mit einer angeblichen Präsenz der PKK zu rechtfertigen.
In der Erklärung heißt es: „Vom 3. bis zum 6. Oktober fanden Aufklärungsflüge über den ländlichen Gebieten in Pêncewîn, Çarta und Asos statt. Am 4. Oktober um 14 Uhr wurde ein ziviles Fahrzeug in der Nähe des Dorfes Şêx Elmaran in Çarta aus der Luft angegriffen. Es liegen keine Informationen darüber vor, ob es bei diesem Angriff Verletzte gegeben hat.
Am selben Tag wurde zwischen 18 und 19 Uhr die Umgebung von Çarta von türkischen Kampfflugzeugen bombardiert. Die angegriffenen Orte stehen in keinerlei Beziehung zu unseren Verteidigungskräften. Durch die Angriffe erlitten jedoch patriotische Zivilist:innen materielle Schäden.
Medienorgane, die von sich sagen, sie würden im Namen der Kurden publizieren, zeigen auf uns und die PKK, um die Angriffe des türkischen Besatzungsstaates auf Südkurdistan zu legitimieren. Dies zeigt ihre Kollaboration mit den Invasoren in aller Deutlichkeit. Wir fordern diese Presseorgane auf, die Wahrheit über die Angriffe des Besatzungsstaates zu sagen. Weder unsere Streitkräfte noch die PKK sind präsent in den Gebieten, in denen die Angriffe stattfinden.“
Ähnlich haben sich auch die Volksverteidigungskräfte (HPG) am Mittwoch geäußert.