HPG würdigen gefallenen Guerillakämpfer Amed Botan

Der Guerillakämpfer Amed Botan ist 2021 bei einem Angriff auf die Zap-Region ums Leben gekommen. Die HPG erinnern an ihn in einem Nachruf.

Bei Angriff auf Zap ums Leben gekommen

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben an den Kämpfer Amed Botan erinnert, der im Oktober 2021 bei einem Angriff der türkischen Armee in der südkurdischen Zap-Region ums Leben gekommen ist. In einem Nachruf würdigte die Organisation seinen kompromisslosen Einsatz und seine herausragende Rolle im Kampf um ein freies Kurdistan. „Wir versprechen, die von ihm übergebene Fahne des Widerstands zum Sieg zu tragen“, heißt es in der Erklärung. Zur Biografie des Gefallenen schreiben die HPG:

                           

Codename: Amed Botan
Vor- und Nachname: Mihemed Hikmet
Geburtsort: Qamişlo
Namen von Mutter und Vater: Lema – Hikmet
Todestag und -ort: 20. Oktober 2021 / Zap

 

Ein Leben im Dienst der Freiheit

Amed Botan wurde in Qamişlo in Rojava in eine patriotische Familie geboren. Früh kam er in Kontakt mit der kurdischen Freiheitsbewegung und war von den Überzeugungen und der Haltung der PKK tief beeindruckt. Schon als Kind entwickelte er ein ausgeprägtes Gespür für Ungerechtigkeit – besonders im Kontext der staatlichen Assimilationspolitik. Die Träume vom bewaffneten Widerstand begleiteten ihn bereits in jungen Jahren.

Mit dem Aufbruch der Rojava-Revolution verstärkte sich sein politisches Engagement. Er wurde aktiver Teil der kurdischen Jugendbewegung, arbeitete unermüdlich an deren Organisierung und stellte sich gegen die Angriffe auf die Errungenschaften der Revolution. Über die Jahre reifte in ihm der Entschluss, sich den Guerillakräften anzuschließen – nicht als Reaktion, sondern aus tiefer Überzeugung und dem Wunsch, seinem Volk als kämpfender Teil der Bewegung zu dienen.

2017 trat Amed Botan den Reihen der Guerilla bei. Die Schönheit der Natur Kurdistans, die tiefe Solidarität unter den Kämpfer:innen und die ideologischen Grundlagen der Bewegung prägten ihn zutiefst. Mit Begeisterung und Ernsthaftigkeit absolvierte er die Ausbildung, vertiefte sich in ideologische wie militärische Inhalte und strebte danach, ein vielseitig ausgebildeter und verantwortungsbewusster Kämpfer zu werden.


Einsatz in der Frontregion Zap

Er eignete sich umfassende Kenntnisse an und erwarb sich bald das Vertrauen seiner Weggefährt:innen. Seine ruhige, zielgerichtete Art, sein scharfer Verstand und sein fester Wille machten ihn zu einem angesehenen Genossen in vielen Regionen der Medya-Verteidigungsgebiete.

Als die türkische Armee 2021 mit massiven Angriffen auf die Regionen Avaşîn, Metîna und Zap begann, war Amed Botan unter jenen, die entschlossen an vorderster Front Widerstand leisteten. Im Rahmen der Offensive „Bazên Zagrosê“ kämpfte er mit großer Entschlossenheit und Opferbereitschaft.

In Zap zeigte er bereits zu Beginn seines Einsatzes eine kompromisslose Haltung: Für ihn war klar, dass der Schutz des Landes nur durch konsequenten Widerstand möglich sei. Seine Teilnahme an zahlreichen Aktionen, sein ruhiges Auftreten auch in kritischen Momenten sowie seine Bescheidenheit und sein respektvoller Umgang mit allen Mitkämpfer:innen hinterließen tiefe Spuren.

Erinnerung als Auftrag

Amed Botan fiel am 20. Oktober 2021 im Zuge eines feindlichen Angriffs in Zap. Er hinterlässt nicht nur die Erinnerung an einen mutigen Kämpfer, sondern auch ein Vermächtnis des unbeirrbaren Engagements, der tiefen Menschlichkeit und der Treue zur Idee eines freien Kurdistans. „Mit seinem Leben und Wirken hat uns Amed Botan gezeigt, was es heißt, ein apoistischer Kämpfer zu sein. Sein Name wird unauslöschlich in unsere Geschichte eingehen. Wir verneigen uns vor seinem Andenken, sprechen seiner Familie und dem gesamten patriotischen Volk Kurdistans unser Mitgefühl aus – und erneuern unser Versprechen, seinen Traum eines freien Kurdistans zur Realität zu machen.“