Guerillawiderstand in Südkurdistan: Zehn Soldaten getötet

Bei Guerillaaktionen in Südkurdistan sind nach HPG-Angaben zehn Soldaten getötet worden. Die türkische Armee begeht weitere Kriegsverbrechen und auch die iranische Armee setzt die Angriffe auf Guerillagebiete fort.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Erklärung zum Kriegsgeschehen in Kurdistan veröffentlicht. Demnach setzt die Guerilla ihren Widerstand gegen die seit etwa sechs Monaten andauernde Invasion der türkischen Armee in Südkurdistan fort. „Der legendäre Widerstand der Freiheitsguerilla Kurdistans geht weiter“, erklären die HPG und weisen darauf hin, dass dieser trotz Tausender Angriffe mit international geächteten Bomben, Chemiewaffen, Kampfjets, Kampfhubschraubern, Haubitzen, Mörsern und Panzern nicht gebrochen werden konnte.

Die HPG berichten in ihrer Erklärung von 17 Guerillaaktionen in den Regionen Zap, Xakurke und Metîna, bei denen mindestens zehn Soldaten getötet worden seien. Drei Soldaten seien verletzt worden und die Guerilla habe eine feindliche Stellung zerstört.

Die türkischen Invasionstruppen hätten am Dienstag in 25 Fällen verbotene Kampfmittel gegen Guerillastellungen eingesetzt, die Gebiete seien viermal von Kampfjets, 29-mal von Kampfhubschraubern und Dutzende Male von Haubitzen, Mörsern und Panzern bombardiert worden. Auch die iranische Armee setze die Artillerieangriffe auf Xakurke fort. Die HPG erklären außerdem, dass der Drohnenangriff am Dienstag nördlich von Silêmanî nicht ihnen gegolten habe.

Zu den Einzelheiten machen die HPG folgende Angaben:

Zap

Im Widerstandsgebiet Sîda in der Zap-Region sind bei Guerillaaktionen am 4. Oktober sechs Soldaten getötet und zwei Soldaten schwer verletzt worden. Die Guerilla griff die Invasionstruppen sechsmal mit schweren Waffen, zweimal mit Snipern und zweimal mittels Sabotagetaktik an.

Xakurke

Im Widerstandsgebiet Girê Şehîd Derwêş in der Region Xakurke zerstörte eine mobile Einheit der Frauenguerilla YJA Star am Dienstag eine Stellung der türkischen Armee, zwei Soldaten kamen ums Leben. Am selben Tag erfolgte ein Angriff mit schweren Waffen auf die Besatzungstruppen am Girê Şehîd Axîn.

Metîna

Im Widerstandsgebiet Girê Amêdî wurde am Montag ein Soldat von einer mobilen Sniper-Einheit erschossen, ein weiterer Angriff wurde mit schweren Waffen durchgeführt. Auch im Widerstandsgebiet Girê Cûdî wurden am Dienstag zwei Soldaten erschossen, einer davon von einer Scharfschützin der YJA Star. Am selben Tag griff eine mobile Guerillaeinheit die Invasionstruppen mit schweren Waffen an.

Angriffe der türkischen Armee

Die Einsätze verbotener Kampfmittel der türkischen Armee richteten sich gegen die Stellungen Şehîd Felat und Şehîd Agir in Sîda. Die Umgebung von Gundê Gûzê in Gare wurde viermal von Kampfjets bombardiert, die Gebiete Girê Hekarî, Girê FM und Girê Amêdî 29-mal von Hubschraubern. Von den türkischen Artillerieangriffen waren Girê FM und Çemço betroffen.

Angriffe der iranischen Armee

Die iranische Armee setzte den Artilleriebeschuss der Gebiete Girê Berbizinê und Hornê in Xakurke auch am Dienstag fort, zum Einsatz kamen Haubitzen und Mörsergranaten.

Kein Zusammenhang mit Drohnenangriff bei Silêmanî

Zu dem Drohnenangriff am Dienstag im Norden von Silêmanî teilen die HPG mit: „Medien aus Başûr [Südkurdistan] haben am 4. Oktober behauptet, dass der türkische Staat einen Luftangriff auf ein Fahrzeug im Distrikt Şarbajêr bei Silêmanî verübt hat und sich zwei PKK-Mitglieder in dem Auto befanden. Wir haben an dem Ort des Angriffs keine Kräfte und es besteht kein Zusammenhang mit uns.“