YRK geben Namen von Gefallenen bekannt

Die YRK haben die Namen ihrer beiden Kämpferinnen veröffentlicht, die beim türkischen Drohnenangriff im irakisch-iranischen Grenzgebiet vor zehn Tagen ums Leben gekommen sind. Auch die Identitäten von drei Kämpfern stehen fest.

Die Kommandantur der Verteidigungseinheiten Ostkurdistans (Yekîneyên Parastina Rojhilata Kurdistan, YRK) hat die vollständigen Identitäten der beiden Guerillakämpferinnen veröffentlicht, die bei dem türkischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug im irakisch-iranischen Grenzgebiet vor zehn Tagen in Südkurdistan ums Leben gekommen sind. Bei den Gefallenen handelt es sich um Ada İmralı (Mahiye Açık) und Ekin Rojava (Roha Racî). Wie die YRK bereits mitteilten, hatten sich die Frauen am 19. Juni auf dem Rückweg von einem Einsatz befunden. Im Dorf Asos bei Şarbajêr nördlich von Silêmanî wurde ihr Fahrzeug von einer Killerdrohne des türkischen Staates bombardiert.

                                               

Codename: Ekin Rojava

Vor- und Nachname: Roha Racî

Geburtsort: Hesekê

Namen von Mutter und Vater: Newroz – Abdullah

Todestag und -ort: 19. Juni 2021 / Asos-Şarbajêr

 

 

Codename: Ada İmralı

Vor- und Nachname: Mahiye Açık

Geburtsort: Wan

Namen von Mutter und Vater: Nuriye – Zeynel Abidin

Todestag und -ort: 19. Juni 2021 / Asos-Şarbajêr

 

Ada İmralı wurde in der nordkurdischen Provinz Wan (tr. Van) geboren. Nach YRK-Angaben schloss sie sich als junge Frau der Guerilla an. „Mit ihrer starken Haltung und aktiven Teilnahme am Leben in den Bergen stach sie bereits früh hervor. Als kurdische Frau zeigte sie eine entschlossene Haltung gegenüber den unterschiedlichen Ansätzen des Systems, sie war hartnäckig und willensstark, enthusiastisch und moralisch im Kampf sowohl gegen reaktionäre Gedanken als auch gegen den Feind. Trotz ihres jungen Alters nahm sie verantwortungsbewusst und aufopferungsvoll an den Aktivitäten teil. Als weibliche Guerillakämpferin in Kurdistan führte sie ihren Widerstand mit dem Gesicht gen Rojhilat gerichtet, war Rêber Apo zutiefst verbunden und trug die Hoffnung, die Sehnsüchte ihrer gefallenen Weggefährt:innen zu erfüllen.”

Ekin Rojava wurde als Tochter einer patriotischen Familie im westkurdischen Hesekê geboren. Sie lernte die kurdische Befreiungsbewegung bereits im Kindsalter kennen und wuchs inmitten der Revolution auf. „Hier erkannte sie die Realitäten des kurdischen Volkes und des Feindes und sah die Notwendigkeit, als Frau Verantwortung zu übernehmen. Inmitten des Vernichtungsangriffs des kolonialistischen Feindes gegen die Guerilla Kurdistans wandte sich Ekin widerstrebend den befreiten Gebieten zu.”

Weiter erklären die YRK: „So wie die Frauen von Rojava zu Symbolen der Hoffnung und der Zukunft für die gesamte Menschheit geworden sind, hatte Ekin beschlossen, ihre Person auf besonders kraftvolle Weise mit den Merkmalen der apostischen Militanz auszurüsten. Sie wusste, dass den Invasoren nur mit einer solchen Haltung begegnet werden konnte. Bis zum Tag ihres Todes führten unsere Freundinnen Ada und Ekin einen beharrlichen und durchsetzungsfähigen Kampf auf der Grundlage des Aufbaus eines freien Lebens und der Würdigung selbstloser Gefallener. Sie wurden zu einer Quelle der Stärke und Moral für ihre Weggefährt:innen Als die Kräfte Ostkurdistans sprechen wir den Familien der unserer Gefallenen und unserem patriotischen Volk ein weiteres Mal unser Mitgefühl aus und versprechen, die Träume und Ziele unserer Freundinnen zu verwirklichen.”

Drei Kämpfer in Şaho-Region gefallen

Die YRK haben auch die Identitäten von drei Guerillakämpfern bekanntgegeben, die am 15. Juni bei Organisierungsarbeiten in einem Dorf am Şaho, einem Berg im ostkurdischen Teil des Zagrosgebirges, in einen Hinterhalt iranischer Truppen geraten sind. Der Kampfverband weist darauf hin, dass es seit geraumer Zeit vermehrt zu komplottartigen Angriffen auf die Guerilla durch das iranische Regime und sogenannte Dorfschützer kommt. „Obwohl unsere Freund:innen versuchen, Zusammenstöße zu vermeiden, sind sie Verschwörungen, Hinterhalten und Angriffen des Besatzerstaates Iran ausgesetzt.”

Zunächst sei die dreiköpfige Gruppe mit schweren Waffen attackiert und unter Artilleriefeuer gesetzt worden, bevor eine Vielzahl von Soldaten zum Angriff überging. „Im Zuge dessen brachen Gefechte zwischen unseren Freunden und dem Feind aus. Unsere Weggefährten Şêrko Rojhilat, Sîrwan Alanî und Hêja Sine kämpften selbstlos bis zum letzten Augenblick und schlossen sich der Karawane der Gefallenen an. Die Zahl der feindlichen Verluste ist unbekannt.”

Die gefallenen Kämpfer stammten alle aus Ostkurdistan. Die YRK beschreiben sie als „Pioniere und revolutionäre Vorkämpfer ihres Volkes“. Ihren Angehörigen sprechen die ostkurdischen Verteidigungseinheiten ihr Beileid aus und versprechen, den Widerstand der Gefallenen in die Zielgerade zu führen.