YPS-Kämpferin nach sieben Jahren in Würde bestattet

Mehr als sieben Jahre nach ihrem Tod im Zuge der Ausgangssperren in Nisêbîn ist die YPS-Kämpferin Bahar Göktekin würdevoll bestattet worden.

Sieben Jahre nach ihrem gewaltsamen Tod ist Bahar Göktekin in ihrem Geburtsdorf Karamûs in Amed (tr. Diyarbakır) würdevoll bestattet worden. So lange dauerte es, bis ihre auf staatliche Anordnung hin auf dem städtischen Friedhof Yeniköy in einem Abschnitt für „Tote ohne Namen“ begrabene Leiche exhumiert und an ihre Angehörigen übergeben wurde. Göktekin war Mitglied der Zivilen Verteidigungseinheiten (Yekîneyên Parastina Sîvil, kurz YPS) und kam im April 2016 bei einem Gefecht in Nisêbîn (Nusaybin) im Zuge der damals noch andauernden Ausgangssperren ums Leben. Zuvor hatte sie sich am Widerstand für Selbstverwaltung in Nordkurdistan beteiligt.

Zwar wurde Bahar Göktekins Identität noch im Jahr ihres Todes durch einen DNA-Abgleich mit ihren Eltern bestätigt – die Proben waren bereits im Juli 2016 im staatlichen Krankenhaus von Nusaybin abgegeben worden. Dennoch ließen sich die türkischen Behörden mehr als sieben Jahre Zeit, den positiven DNA-Abgleich zu bescheinigen und letztlich die Exhumierung der Leiche zu veranlassen. Erst gestern konnte die Familie die sterblichen Überreste von Göktekin in Empfang nehmen und in Würde beerdigen.

Begleitet wurde die erneute Beisetzung von Bahar Göktekin, deren Nom de Guerre Roza lautete, von Verwandten und Mitgliedern von MEBYA-DER, einem Solidaritätsverein für Menschen, die Angehörige im kurdischen Befreiungskampf verloren haben. Der Ko-Vorsitzende Mehmet Emin Kılıç mahnte am Grab der Kämpferin: Im Prozess des Konflikts um die kurdische Frage seien unzählige junge Frauen und Männer ums Leben gekommen. Um weitere Todesfälle zu vermeiden, müsse dieses Problem endlich gelöst werden. Dafür setze sich auch der Verein MEBYA-DER ein.