Widerstandsgruppe bekennt sich zu Anschlag auf Hilfspolizisten

Die Gruppe „Rache-Einheit Şehîd Ruken Hoser“ hat sich zu einem Anschlag auf patrouillierende „Nachbarschaftswächter“ in Cizîr bekannt. Bei der Aktion sollen zwei Hilfspolizisten ums Leben gekommen sein.

Die Gruppe „Rache-Einheit Şehîd Ruken Hoser“ hat sich zu einem Anschlag auf patrouillierende „Nachbarschaftswächter“ in der nordkurdischen Stadt Cizîr (Cizre, Provinz Şirnex/Şırnak) bekannt. Bei der Sabotageaktion am vergangenen Donnerstag wurden nach Angaben der Gruppe zwei Hilfspolizisten getötet. Mindestens neun weitere Wächter wurden verletzt, vier von ihnen schwer.

In einer über das Internet verbreiteten Erklärung kündigt die Gruppe weitere Aktionen in Cizîr und anderen Städten Nordkurdistans an, die sich aufgrund ihrer Beteiligung am „schmutzigen Krieg des türkischen Staates gegen die kurdische Bevölkerung“ gegen „Verräter“ richteten.

Nach der Aktion in Cizîr hatten Anwohner von einer Detonation berichtet. Anschließend seien mehrere Schussgeräusche wahrgenommen worden, berichtete auch die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA).

Was sind Nachbarschaftswächter?

Die sogenannten Nachbarschaftswächter sollen nachts durch die Straßen ihrer Stadtviertel patrouillieren und nach dem „Rechten“ schauen. Es handelt sich um ein Projekt des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, das im Frühjahr 2017 im Rahmen eines Notstandsdekrets umgesetzt wurde. Die „Nachtwächter“ werden zur Unterstützung der regulären Polizei eingesetzt.