Widerstandsaktionen der Guerilla in Kurdistan

Der Widerstand der Guerilla gegen die türkische Invasion in Südkurdistan dauert an, weitere neun Soldaten verloren ihr Leben. Unter anderem infiltrierten mobile Guerillagruppen eine türkische Stellung und verhinderten eine Luftlandeoperation.

In Kurdistan sind neun Soldaten der türkischen Armee und ein „Kontra“ bei Guerillaaktionen ums Leben gekommen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in seiner täglichen Übersicht zum Krieg mit. Zwei weitere Soldaten wurden verletzt, am Girê Hekarî in Südkurdistan wurde eine türkische Militärstellung zerstört. Wie aus der Übersicht weiter hervorgeht, sind die Guerillatunnel in den Medya-Verteidigungsgebieten am Dienstag zehn Mal mit Sprengstoff und sechs Mal mit chemischen Waffen angegriffen worden. Außerdem erfolgten Dutzende Angriffe mit Haubitzen, sieben Hubschrauberangriffe und vier Bombardierungen durch Kampfjets der türkischen Armee.

Zu den einzelnen Aktionen der mobilen Guerillaeinheiten machen die HPG folgende Angaben:

Konteraktivitäten in Botan

Der türkische Staat hat in dem zwischen Gabar und Çirav gelegenen Dorf Awal in der nordkurdischen Region Botan eine Militärstation und einen Beobachtungsposten errichtet und will in der Gegend eine Straße zu militärischen Zwecken bauen. Am 20. Oktober 2021 wollte die Guerilla „eine Gruppe Kontras“ im Dorf Basret stoppen. Diese eröffneten das Feuer, woraufhin die Guerilla zurückschlug. Ein „Kontra“ wurde dabei getötet, an einem Fahrzeug entstand Sachschaden. „Der türkische Staat sendet weiterhin Kontras in verschiedenen Gewändern nach Gabar, um die Guerillapunkte zu beobachten. Wir rufen die Bevölkerung der Region zur Aufmerksamkeit auf und teilen mit, dass die genannten Kontras angegriffen werden, wenn sie sich unseren Punkten nähern sollten“, so die HPG zur Lage am Berg Gabar.

Widerstand in Werxelê dauert an

Im Widerstandsgebiet Werxelê in Avaşîn haben mobile Guerillaeinheiten am Dienstag die territoriale Kontrolle über eine vorrückende Gruppe der türkischen Invasionstruppen gewonnen und nach stundenlanger Beobachtung mit schweren Waffen angegriffen. Mindestens ein Soldat kam ums Leben. Am späten Dienstagabend intervenierte die Guerilla mit einem Sabotageakt gegen einen versuchten Chemiewaffenangriff auf einen Tunnel. Dabei wurde ein Soldat getötet, zwei Soldaten erlitten Verletzungen.

Türkische Stellung zerstört, Luftlandeoperation vereitelt

Ebenfalls am Dienstag wurde ein Scharfschütze der türkischen Armee am Girê Şehîd Çekdar von der Guerilla ausfindig gemacht und von einer beweglichen Sniper-Einheit erschossen. Abends fand ein Angriff auf eine vorrückende Invasionstruppe statt.

Im Widerstandsgebiet Girê Hekarî infiltrierten mobile Guerillaeinheiten eine Militärstellung am Girê Şehîd Akîf und erschossen sechs Soldaten. Die Stellung wurde zerstört.

Am Girê Şehîd Leşker verhinderte die Guerilla eine Luftlandeoperation der türkischen Armee. Der Hubschrauber wurde mit schweren Waffen zum Beidrehen gezwungen.