36 Angehörige der türkischen Invasionstruppen sind am Montag und am frühen Dienstagmorgen bei Guerillaaktionen in Südkurdistan ums Leben gekommen, drei weitere Soldaten wurden verletzt. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, wurden eine Drohne, eine Überwachungskamera und drei Militärzelte der türkischen Armee zerstört. Die HPG berichten außerdem über fünf Chemiewaffeneinsätze und 19 Sprengstoffangriffe des türkischen Militärs gegen die Tunnelanlagen der Guerilla. Die Medya-Verteidigungsgebiete wurden am Montag vier Mal von Kampfjets und zehn Mal aus Hubschraubern bombardiert, weitere Angriffe wurden mit Haubitzen durchgeführt.
Revolutionäre Vergeltungsoperation der Guerilla
Zum Krieg in Kurdistan teilen die HPG mit: „Der türkische Kolonialstaat zielt auf einen Völkermord ab und greift das kurdische Volk überall an. Er setzt auf Unterdrückung und eine Politik der Verleugnung und Vernichtung. Dieses Vorgehen verstärkt die Kampfentschlossenheit, die Wut und den Wunsch nach Vergeltung der Freiheitsguerilla Kurdistans. Wie unser patriotisches Volk unterdrückt wird, wurde zuletzt im Dorf Xaşkan in Wan-Elbak beobachtet. Während die faschistischen Banden des AKP/MHP-Regimes täglich zu Dutzenden in den Bergen Kurdistans ausgeschaltet werden und ihr Zustand angesichts des Guerillawiderstands vor aller Augen ist, betrachten sie es als Heldentat, das unschuldige kurdische Volk anzugreifen. Als legitime Verteidigungskraft der Bevölkerung Kurdistans haben unsere Einheiten am 20. Juni eine revolutionäre Vergeltungsoperation durchgeführt und die Besatzer zur Rechenschaft gezogen, um unser Volk zu rächen.“
Der türkische Staat verheimlicht seine Verluste
Den türkischen Kriegsminister Hulusi Akar und Staatschef Tayyip Erdogan beschuldigen die HPG, Soldaten in die Guerillagebiete zu entsenden und damit für den eigenen Machterhalt zu verheizen: „Die Soldaten sind ihnen vollkommen gleichgültig und die Toten werden auf sehr heuchlerische Weise in der Öffentlichkeit verheimlicht. Die Völker Kurdistans und der Türkei und die gesamte Öffentlichkeit müssen wissen, dass die türkische Armee ihre Verluste verbirgt. Sie verschweigt nicht nur ihre Toten, sondern lässt viele Soldatenleichen zurück im Gelände, wo sie verwesen. Die Leichname der Soldaten werden nicht einmal ihren Familien übergeben.“
36 Tote bei Guerillaaktionen
Zu den einzelnen Guerillaaktionen am Montag und am frühen Dienstagmorgen machen die HPG folgende Angaben:
In Werxelê wurden die Invasionstruppen zunächst mit schweren Waffen angegriffen. Danach erfolgte ein koordinierter Angriff, bei dem mindestens zwei Soldaten ums Leben kamen.
Am Girê Hekarî wurde um 13 Uhr ein Vormarsch der türkischen Armee in Richtung des Şehîd-Hêjar-Tunnels durch einen Sabotageakt gestoppt, drei Soldaten wurden getötet. Um 19.30 Uhr wurde ein Soldat von einer Scharfschützin der YJA Star erschossen. Um 23 Uhr intervenierte eine mobile Einheit der YJA Star gegen eine Hubschrauberschwadron und zwang diese zum Rückzug.
Am Girê FM wurde ein Soldat am Montag um 5.55 Uhr von einem HPG-Sniper erschossen. Am Dienstag um 5 Uhr kamen drei weitere Soldaten bei einem Angriff einer mobilen Guerillaeinheit ums Leben. Um 6.40 Uhr wurde eine Drohne von der Guerilla abgeschossen.
Im Widerstandsgebiet Girê Cûdî nahmen die Invasionstruppen um 18 Uhr Sprengungen am Şehîd-Çekdar-Tunnel vor. Als sie eine zweite Detonation herbeiführen wollten, verübte die Guerilla eine Sabotageaktion, bei der drei Soldaten ums Leben kamen. Zeitgleich starteten mobile Guerillaeinheiten eine Vergeltungsoperation gegen die türkischen Truppen am Girê Şehîd Leşker, Girê Şehîd Şîlan und Girê Şehîd Baxtiyar. Zunächst erfolgte ein Angriff auf ein Militärzelt, anschließend zerstörte ein Team der YJA Star ein Überwachungskamerasystem und eine schwere Waffe der türkischen Armee und erschoss einen Soldaten. Am Girê Şehîd Çekdar griffen mobile Einheiten von drei Seiten aus dem Nahabstand mit Handgranaten und Schusswaffen an und töteten 25 Besatzer. Auch hier wurden zwei Zelte zerstört. Um 23 Uhr wurden die toten und verletzten Soldaten mit Hubschraubern abtransportiert.