Die Guerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) geht bei der Invasion in den Medya-Verteidigungsgebieten weiter in die Offensive und sorgt bei der türkischen Armee für hohe Verluste. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, sind am Sonntag mindestens 22 Soldaten bei Aktionen und Auseinandersetzungen in Metîna ums Leben gekommen, vier weitere wurden verletzt. Eigene Verluste hatte die Guerilla nicht zu verzeichnen.
Die Kämpferinnen und Kämpfer der HPG und Frauenguerilla YJA Star gehen hauptsächlich in beweglichen und semi-mobilen Einheiten gegen die Besatzungstruppen in Südkurdistan vor und verknüpfen verschiedene Kampftaktikten wie Sniper-Einsätze, Überfälle, Infiltrierungen und Mehrfrontenangriffe. Die meisten Aktionen vom Vortag fanden im Widerstandsgebiet rund um das Massiv Girê FM statt.
Zunächst wurde ein Vormarsch auf die Kriegsstellungen abgewehrt, ein Soldat wurde erschossen. Zwei weitere Besatzer wurden getötet, als sie sich dem Leichnam ihres Kameraden näherten. Etwa zeitgleich ist eine zweite Militäreinheiten in der Umgebung des Gipfels aus dem Nahabstand mit Handfeuerwaffen und Handgranaten attackiert worden, hier kam es ebenfalls zu zwei Toten in den Reihen der Besatzer. Gegen einen im weiteren Verlauf des Tages erfolgten neuerlichen Vormarschversuch der Besatzungstruppen wurde ein Hinterhalt gelegt. Im Zuge dessen brachen heftige Gefechte aus. Die Zahl der hierbei getöteten Soldaten geben die HPG mit neun, unter ihnen befinden sich demnach auch zwei Scharfschützen des türkischen Militärs. „Die schwer getroffenen Besatzer entzogen sich dem Kriegsgeschehen durch Flucht und verteilten sich im Kampfgebiet. Infolge einer geschickten Intervention von mobilen Sniper-Einheiten der YJA Star wurden sechs der zunächst noch geflüchteten Besatzer bestraft“, heißt es in der Bilanz.
Im Widerstandsgebiet Girê Cûdî wurden zwei Soldaten von der Guerilla getötet, als sie versuchten, Sprengladungen an dem Verteidigungsmassiv anzubringen. Eine Bombardierung der Kriegstunnel „Şehîd Yunus“ konnte ebenfalls durch erfolgreiche Intervention verhindert werden. Die dortigen Besatzungstruppen mussten sich zurückziehen.
Paramilitär in Besta getötet
Auch in Nordkurdistan ging die Guerilla erfolgreich gegen die türkische Armee vor. In der Besta-Region in Şirnex (tr. Şırnak) wurde bereits am 13. Juni ein Kontra innerhalb türkischer Militäreinheiten von einem HPG-Sniper erschossen. Die Aktion fand den Angaben nach auf dem Girê Tenûrê statt, dabei konnte auch eine befestigte Maschinengewehrstellung zerstört werden.
Koordinierter Schlag gegen Operation in Wan
In Wan schlug die Guerilla am Samstag mit einem Dreifrontenangriff gegen eine Militäroperation zu, die seit dem 11. Juni am Kato Xelîla im Kreis Şax (Çatak) läuft. Die beteiligten Kämpferinnen und Kämpfer gingen mittels Infiltrierungstaktik vor und näherten sich dem Militärlager von drei Seiten. Die Zahl der sicher feststellten Verluste im Verlauf der Aktion wurden mit drei angegeben.
Artillerie- und Luftangriffe der Türkei in Südkurdistan
Weiter teilen die HPG mit, dass die Luft- und Bodenangriffe der türkischen Armee in Südkurdistan auch am Sonntag unvermindert fortgesetzt worden sind. Im Zap sind die Gebiete Karker und Werxelê zunächst von Außenposten an der Grenze mit Haubitzen unter Beschuss gesetzt worden. Später kam es zu insgesamt 21 Luftangriffen türkischer Kampfbomber, die sich gegen Girê Cûdî, Girê Amediyê, Kurojahro, Saca, Karker und Çemço sowie das Dorf Şiyê in Dinartê bei Gare richteten. Weitere vierzehn Bombardierungen durch Kampfhubschrauber zielten auf den Girê Cûdî in Metîna und den dortigen Teil des Widerstandsmassivs Werxelê. Über Girê FM und Karker wurden zudem intensive Aufklärungsflüge beobachtet.