Wan: Zahl der Covid-19-Verdachtsfälle steigt

In Nordkurdistan steigt die Zahl der Covid-19-Infektionen besonders schnell. Im Dorf Örmetaş bei Elbak liegt die Zahl der Verdachtsfälle nun bei 44.

Die nordkurdische Provinz Wan ist aufgrund ihrer Nähe zur türkisch-iranischen Grenze nach Ostkurdistan von Covid-19 besonders betroffen. Dennoch werden kaum Präventionsmaßnahmen getroffen. So finden beispielsweise keine ausreichenden Quarantänemaßnahmen bei Zureisenden statt und es mangelt an der Zahl der Tests. Offiziell liegt die Zahl der Covid-19-Fälle bei 200 – die reale Zahl der Infizierten dürfte ein Vielfaches betragen, denn es wurden bisher kaum Personen getestet. Zehn Menschen in Wan sind bisher an Covid-19 verstorben. Ein besonders betroffener Ort ist das Dorf Örmetaş im Landkreis Elbak (Başkale). Nach der Feststellung einer Covid-19-Infektion bei einem Besucher aus Istanbul am 7. April 2020 verbreitete sich das Virus schnell in dem Dorf. Örmetaş selbst wurde am gleichen Tag unter Quarantäne gestellt, aber trotz Quarantäne wurde die Dorfbevölkerung nicht getestet. Innerhalb eines Monats stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf 44. Als klar wurde, dass noch mehr Leute aus Istanbul in der Zeit in das Dorf gekommen waren, begann der Staat den Dorfvorsteher zu beschuldigen. Dieser weist allerdings jede Verantwortung von sich, da die Besucher sich beim Amt des Gouverneurs angemeldet hätten.

Örmetaş ist nicht der einzige Ort in Wan unter Quarantäne, die Maßnahmen betreffen mehrere Dörfer und Weiler bei Elbak, bei Ebex (Çaldıran) und bei Xerabderbê (Çatak).