Elfjähriges Mädchen in Wan vergewaltigt

In der nordkurdischen Metropole Wan ist eine Elfjährige vergewaltigt worden. Der Täter befindet sich in Haft.

Ein Fall von sexualisierter Gewalt gegen Kinder erschüttert derzeit die kurdische Großstadt Wan (türk. Van). Dort wurde eine Elfjährige von einem Mann in ein Haus gelockt und vergewaltigt. Der mutmaßliche Täter, dessen Initialen H.T. lauten, wurde inzwischen auf Anzeige der Kindeseltern hin festgenommen und verhaftet. Aber auch der Vater des Mädchens ist festgenommen worden. Gegen ihn steht der Verdacht auf Brandstiftung im Raum, nachdem das Haus von H.T. in Brand gesetzt wurde.

Staat und Medien fördern sexualisierte Gewalt und Kinderehen

Die Meldungen über sexualisierte Gewalt in Nordkurdistan und der Türkei häufen sich. Insbesondere Mädchen sind von schweren Übergriffen betroffen. Zivilgesellschaftliche Organisationen werfen der Regierung vor, mit ihren legitimatorischen Diskursen sexualisierte Gewalt zu fördern. So will die AKP/MHP-Regierung ein Gesetz einbringen, nach dem Vergewaltiger straffrei bleiben, wenn sie ihre minderjährigen Opfer heiraten. Auch die Staatsmedien sind daran beteiligt. So wurden im Fernsehsender Akit TV Äußerungen wie „Im Alter von 12 bis 17 Jahren ist der Körper der Frau am besten für die Geburt geeignet, es handelt sich um ‚Superfrauenkörper‘. Sie können jeden Arzt dazu fragen“ verbreitet.

Schon im Mai kritisierte Ayşe Güney von der Journalistinnenplattform Mesopotamien diese Stimmungsmache scharf: „Es handelt sich hier um absolut gehorsame Regierungsmedien. Mit pädophilen Professoren, die Kindesmissbrauch legitimieren, übergriffigen Universitätsdekanen, Schlagzeilenjournalisten und der homophoben Religionsbehörde Diyanet wird Stimmung gemacht und so das Land regiert.“