Keine Ermittlungen gegen Offizier nach Vergewaltigung

Nach der Vergewaltigung einer damals 16-Jährigen durch einen Offizier der türkischen Armee in Wan werden keine Ermittlungen eingeleitet. Es habe sich um „einvernehmlichen Geschlechtsverkehr“ gehandelt.

Die heute 17-jährige N.A. aus Wan in Nordkurdistan floh vor häuslicher Gewalt in ein Kinderheim. Aufgrund einer Schwangerschaft leitete die Behörde interne Ermittlungen ein. Bei ihrer Aussage berichtete die Jugendliche, sowohl vom türkischen Offizier T.A. als auch von einer Person namens A.P. sexuell missbraucht worden zu sein. Da die zum Zeitpunkt der Anzeige 16 Jahre alte N.A. selbst von einer Anzeige gegen den Soldaten absah, gehen die Justizbehörden von „einvernehmlichem Geschlechtsverkehr“ aus. Während gegen den ersten Vergewaltiger Haftbefehl erlassen wurde, bleibt der Militär straflos.  

Auch der Offizier, der in Êlih (türk. Batman) die Kurdin Ipek. A. vergewaltigt und in den Selbstmord getrieben hatte, wurde am Mittwoch aus der Haft entlassen. NGOs und die Frauenbewegung sehen in diesem vorgehen eine regelrechte Ermutigung der Täter.