Waldbrände in Mêrdîn und Şirnex

In einem militärischen Sperrgebiet am Gabar im nordkurdischen Şirnex wütet den dritten Tag in Folge ein Brand, der von den Behörden ignoriert wird. Auch auf dem Gelände des syrisch-orthodoxen Klosters Deir az-Zafaran in Mêrdîn brennt es wieder.

In einem militärischen Sperrgebiet am Berg Gabar in der nordkurdischen Provinz Şirnex (türk. Şırnak) wütet seit Tagen ein Waldbrand, der von den türkischen Behörden nicht beachtet wird. Bei der zur „verbotenen Zone“ erklärten Region handelt es sich um das Umland des Dorfes Deşta Lala (Kırkkuyu). Seit drei Tagen appellieren die Bewohner*innen der Ortschaft bereits an die zuständigen Stellen, die Flammen zu löschen oder zumindest die Sperre wieder aufzuheben, damit eigene Löschversuche unternommen werden können. Bisher prallten die Bemühungen der Menschen an der Ignoranz der Behörden ab. Die Brandursache ist unterdessen unklar. Vermutet wird Brandstiftung durch Soldaten der türkischen Armee.

Brand auf Gelände von Kloster

Auch in der westlich von Şirnex gelegenen benachbarten Provinz Mêrdîn (Mardin) brennt es. Betroffen ist ein Gebiet auf dem Gelände des syrisch-orthodoxen Klosters Deir az-Zafaran (aramäisch: Kurkmo Dayro oder Dayro d-Mor Hananyo) im Landkreis Ertuqî (Artuklu). Hier gab es zunächst ebenfalls keine Abhilfe durch staatliche Stellen, stattdessen sprangen Bewohner*innen des Dorfes Bilali (Alımlı) ein, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Erst später traf die Feuerwehr ein, doch ein Großteil der Weinberge und Tannenbäume konnte nicht mehr gerettet werden.

Brand auf Klostergelände | © Kosterleitung Zafaran

Der Brand im Tur Abdin erinnert an die verdächtige Brandserie im Zafaran-Kloster im letzten Sommer. Die Brandherde vom Juli 2019 sind mit dem aktuellen fast identisch. Die Klosterleitung vermutete damals, dass die Feuer vorsätzlich gelegt wurden. Es sei verdächtig gewesen, dass nur erntereife Obstbäume abbrannten, die Flammen an den Anbauflächen mit Trockenpflanzen hingegen vorbeizogen.