Verleger Azad Zal wegen Terrorvorwürfen verhaftet

Der Verleger Azad Zal ist im Rahmen des Ermittlungsverfahrens gegen den zivilgesellschaftlichen Dachverband DTK in Amed verhaftet worden. Ihm wird „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation” vorgeworfen. In Gurgum wurden fünf HDP-Aktivisten festgenommen.

Ein türkisches Gericht in der nordkurdischen Metropole Amed (türk. Diyarbakir) hat Untersuchungshaft gegen den Buchverleger Azad Zal angeordnet. Dem Inhaber des kurdischen Buchverlags Weşanên J&J wird „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation” vorgeworfen. Die Verhaftung erfolgte im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft in Amed gegen den zivilgesellschaftlichen Dachverband „Demokratischer Gesellschaftskongress“ (kurd. Kongreya Civaka Demokratîk, KCD, türk. Demokratik Toplum Kongresi, DTK). Damit hat sich die Zahl der Inhaftierungen im Zuge der sogenannten DTK-Operation auf 24 erhöht.

Am Freitag waren bereits die Räumlichkeiten von J&J von der Polizei gestürmt und durchsucht worden. Etliche kurdische Bücher wurden beschlagnahmt, weil ein entsprechendes Urteil vorliegen soll. Azad Zal, der mit bürgerlichem Namen Mehmet Güngörmüş heißt, war das angebliche Urteil nicht gezeigt worden. Er wurde inzwischen in das D-Typ-Gefängnis in Amed gebracht.

Festnahmen in Gurgum

In der Provinz Gurgum (Maraş) wurden unterdessen fünf Lokalpolitiker und Aktivisten der Demokratischen Partei der Völker (HDP) festgenommen. Dem Ko-Vorsitzenden des Kreisverbands von Markaz (Pazarcık), Naci Kızıler, seinem Vorgänger Murat Güvenç sowie İbrahim Ganidağlı und Mesut Gözlügöl aus dem Vorstand und einer namentlich bisher unbekannten Person wird vorgeworfen, „Finanzmittel für die Organisation“ – gemeint ist vermutlich die PKK - „beschafft“ zu haben. Weitere Informationen liegen aktuell noch nicht vor, die Betroffenen werden weiterhin im Polizeipräsidium festgehalten.