US-Helikopter stürzt nahe Mexmûr bei Übungsflug ab

Bei Flugübungen nahe Mexmûr ist ein Militärhubschrauber der internationalen Anti-IS-Koalition abgestürzt. Die beiden Piloten blieben unverletzt.

Ein Militärhubschrauber der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ist am Donnerstag im Nordwesten des Iraks abgestürzt. Die beiden Piloten blieben unverletzt. Der Vorfall aus geringer Höhe geschah bei einem Notlandeversuch während einer Trainingsübung in einem abgelegenen Gebiet nahe der kurdischen Ortschaft Qelate Soran. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer nördlich der Kleinstadt Mexmûr und südwestlich von Hewlêr (Erbil).

Zu Schäden an der zivilen Infrastruktur kam es nach Angaben eines Sprechers nicht. Lediglich der Helikopter sei beschädigt worden. Als Ursache für den Unfall vermutet die Koalition einen technischen Defekt. Die beiden Piloten konnten den Helikopter selbst verlassen, hieß es in irakischen Medien. Die Maschine wurde von einem Chinook-Transporthubschrauber evakuiert und für die weiteren Untersuchungen auf eine Koalitionsbasis gebracht.

Das „Kalifat“ gilt als zerschlagen

Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Iraks verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet. 2017 konnte der IS aus dem Irak und zwei Jahre später aus Syrien vertrieben werden. Schläferzellen verüben jedoch in beiden Ländern weiterhin Attentate.

IS-Basis unweit von Camp Mexmûr

Im Irak gilt der Berg Qereçox, der unmittelbar an das kurdische Flüchtlingslager Mexmûr grenzt, als Rückzugsgebiet von Dschihadisten. Auf dem Osthang des Massivs befindet sich eine Basis des IS, die von Islamisten hochgezogen wurde, denen im Zuge der finalen Offensive gegen die letzte IS-Bastion Baghuz im syrisch-irakischen Grenzgebiet die Flucht gelang. Die internationale Anti-IS-Koalition und Truppen der irakischen Zentralregierung gehen regelmäßig gegen IS-Positionen auf dem Berg vor.