Untersuchungshaft wegen Menschenkette

Ein türkisches Gericht in Êlih hat Untersuchungshaft gegen zwei Schüler angeordnet, weil beide an einer Menschenkette teílgenommen haben, mit der auf den Hungerstreik in den Gefängnissen hingewiesen wurde.

Ein türkisches Gericht in der nordkurdischen Provinz Êlih (Batman) hat Untersuchungshaft gegen zwei Schüler angeordnet, die am 28. April an einer Menschenkette teilgenommen haben, um auf den Hungerstreik politischer Gefangener gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan aufmerksam zu machen.

Dem 15-jährigen W.G. und dem 18-jährigen Şerif Ç. wird „Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation“, „Terrorpropaganda“ und „Störung des öffentlichen Verkehrs“ vorgeworfen. Beide Schüler befanden sich seit Dienstag in Polizeigewahrsam. Nach der richterlichen Vernehmung, bei der sie angaben, „aus humanistischen Gründen“ an der Menschenkette teilgenommen zu haben, wurden sie heute in ein Gefängnis in der Provinz überstellt.

Vergangenen Freitag waren bereits sechs Mitglieder aus dem Jugendrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) aufgrund ihrer Teilnahme an der Menschenkette in Êlih inhaftiert worden.