Unfalltote in Mexmûr verabschiedet

Die auf dem Weg nach Bagdad tödlich verunglückten Arbeiter aus dem südkurdischen Flüchtlingslager Mexmûr sind unter großer Anteilnahme beigesetzt worden.

Die am Sonntag auf dem Weg nach Bagdad bei einem Autounfall tödlich verunglückten Arbeiter aus dem südkurdischen Flüchtlingslager Mexmûr sind unter großer Anteilnahme auf ihre letzte Reise begleitet worden. Zuvor fand für Deniz Xelîl Deniz, Mehmud Sîso Tahir, Hogir Musa Yusuf und Cîhat Mihemed Hecî Mihê eine bewegende Trauerfeier statt.

Die Zeremonie für die verunglückten Arbeiter wurde in den Räumlichkeiten des Kulturzentrums abgehalten. Nach einer Schweigeminute durchbrach der Ko-Vorsitzende des Volksrats von Mexmûr, Heci Kaçan, die Stille mit einer Rede, in der er das Leben und Wirken der Verstorbenen würdigte. „Dies ist ein schwarzer Tag für die Menschen in Mexmûr. Der Tod von Deniz, Mehmud, Hogir und Cîhat bedeutet für uns alle einen schmerzhaften Verlust“, sagte Kaçan.

Im Anschluss bewegte sich die Trauergemeinde in einem Marsch zum Friedhof von Mexmûr. Dort wurden die mit Fahnen geschmückten Särge der Arbeiter unter Parolen zu Grabe getragen.

PDK-Embargo führt zu Arbeitsmigration

Seit der Tötung des türkischen Geheimdienstlers Osman Köse am 17. Juli 2019 hält die südkurdische Regierungspartei PDK das selbstverwaltete Flüchtlingslager Mexmûr unter einem strikten Embargo. Die Bewohner*innen des Flüchtlingslagers wurden unter Generalverdacht gestellt. Fahrten aus Mexmûr in die von der PDK kontrollierten Gebiete sind untersagt. Aus diesem Grund suchen die Menschen aus Mexmûr inzwischen sogar Arbeit in Bagdad.

Der tödliche Autounfall hatte sich am Sonntagmorgen etwa 70 Kilometer südwestlich von Mexmûr auf der Straße zwischen Schirqat und Baidschi ereignet. Die beim Unfall verletzten Arbeiter Serbest Nazmî Zîyav und Ferhat Xelîl Deniz befinden sich weiterhin in einem Krankenhaus in Kajare südlich von Mosul.