Türkische Luftwaffe bombardiert Binarê Qendîl

Türkische Kampfflugzeuge haben die Berggemeinde Binarê Qendîl bombardiert. Die Ko-Bürgermeisterin berichtet von massiven Sachschäden in drei Dörfern der Region in Südkurdistan.

Bombenterror in Kurdistan

Die türkische Luftwaffe hat die Berggemeinde Binarê Qendîl in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) bombardiert. Nach Angaben der Ko-Bürgermeisterin Serwîn Celal flogen Kampfflugzeuge am Montag mehr als zehn Angriffe auf die Region. „Die Bomben gingen in den Dörfern Suredê, Enzê und Kirmesu nieder und verursachten schwere Schäden in der ländlichen Infrastruktur im Außenbereich unserer Gemeinde“, äußerte Celal gegenüber der Nachrichtenagentur RojNews.

Weil sich türkische Kampfbomber weiterhin im Luftraum über Binarê Qendîl befänden, sei das Ausmaß der durch die Angriffe verursachten Schäden noch nicht ermittelt worden, fügte Celal hinzu. Menschen seien nach bisherigem Kenntnisstand nicht verletzt worden sein. Die Behörden in der KRI äußerten sich bislang nicht zu Angriffen in Binarê Qendîl.

Video: RojNews

Häufig von Angriffen der Türkei betroffen

Binarê Qendîl befindet sich im Zagros-Gebirge und grenzt an iranisches Staatsgebiet. Die Region im Verwaltungsbereich des Gouvernements Silêmanî ist von den Herrschaftsstrukturen Bagdads und Hewlêrs abgekoppelt und organisiert sich auf kommunaler Ebene. Sie verwaltet sich seit Jahren nach dem Modell der demokratischen Autonomie und den Grundprinzipien des geschlechterbefreiten Paradigmas der kurdischen Freiheitsbewegung. Die Berggemeinde besteht aus den fünf Regionen Navdeşt, Dola Şaroş, Qelatûkan, Maradu sowie Dola Baleyan und insgesamt 63 kleineren und größeren Dörfern, die immer wieder Angriffen der türkischen Armee ausgesetzt sind. Im April war bei einem Luftangriff auf Binarê Qendîl eine Zivilistin verletzt worden.