Türkei setzt Beschuss von Südkurdistan fort

Die türkische Armee hat am Mittwoch mit Panzern, Haubitzen und schweren Waffen mehr als 70 Angriffe auf Gebiete in Südkurdistan verübt. Die Guerilla befindet sich weiter in Verteidigungsposition, um die erdbebenbedingt ausgerufene Waffenruhe einzuhalten.

Selbst eine Erdbebenkatastrophe apokalyptischen Ausmaßes kann dem antikurdischen Kriegskurs des türkischen Staates keine Grenzen setzen. Ein Blick auf die Zahlen zu den Angriffen gegen die Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten bestätigen dies. Mindestens 74 Attacken registrierten die Volksverteidigungskräfte (HPG) am Mittwoch gegen ihre Stellungen, wie aus einer Übersicht des Pressezentrums der Guerillaorganisation zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Region hervorgeht. Die türkische Aggression konzentrierte sich auf Gebiete in den Regionen Zap und Metîna.

Konkretes Ziel der jüngsten Angriffe waren den HPG zufolge die Widerstandsmassive Girê Ortê und Girê Cûdî, das Guerillagebiet Çemço und das Umland des Dorfes Sîda. Letztere beiden Orte gehören verwaltungstechnisch zur Gemeinde Şîladizê im Distrikt Amêdî, der vom Gouvernement Dihok administriert wird. Ausgeführt wurden die Angriffe mit Panzern, Haubitzen und anderen schweren Waffen.

Diese Angriffe der Türkei erfolgen trotz einer von kurdischer Seite verkündeten Waffenruhe. Die Entscheidung war von der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar getroffen worden. Die kurdische Guerilla, zu der neben den HPG auch die Verbände Freier Frauen (YJA Star) gehören, setzt den Aufruf zur Einstellung aller Kampfhandlungen trotz intensivem Beschuss ihrer Gebiete um und befindet sich in Verteidigungsposition.