Türkische Polizei erschießt 20-jährigen Kurden
In der nordkurdischen Provinzhauptstadt Amed ist ein junger Mann von türkischen Polizisten erschossen worden. Ein Zeuge wurde festgenommen.
In der nordkurdischen Provinzhauptstadt Amed ist ein junger Mann von türkischen Polizisten erschossen worden. Ein Zeuge wurde festgenommen.
Der Kurde Recep Hantaş ist in Amed (Diyarbakir) von türkischen Polizisten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben seiner Familienangehörigen vergangene Nacht im Sümerpark im Zentrum der Stadt. Der 20-Jährige wurde offenbar mit einem gezielten Kopfschuss getötet. Sein Freund, der sich zum Tatzeitpunkt ebenfalls im Park aufhielt und Zeuge des Mordes ist, wurde noch in der Nacht festgenommen. Er befindet sich weiterhin in Polizeigewahrsam.
Die Leiche von Recep Hantaş wurde am frühen Morgen von einem Polizeikonvoi in die Gerichtsmedizin der Dicle-Klinik gebracht. Am Mittag fand nach der Freigabe des Leichnams auf dem zentralen Yeniköy-Friedhof die Beerdigung des Jugendlichen statt. Auch hier war die Polizei mit einem massiven Aufgebot präsent und riegelte den Friedhof ab. Nur nahe Angehörige von Hantaş durften an der Beisetzung teilnehmen.
Recep Hantaş stammte aus dem Dorf Kutluk in der Kreisstadt Licê. In der Vergangenheit sollen türkische Sicherheitsbehörden versucht haben, den Mann als Spitzel anzuwerben. Kondolenzbesuche empfängt die Familie unterdessen im Stadtteil Payas (Kayapınar) im Trauerhaus Ehmedê Xanî.