Türkische Luftwaffe bombardiert Dörfer in Südkurdistan
Kampfjets der türkischen Luftwaffe haben Dörfer in der südkurdischen Region Amedî bombardiert.
Kampfjets der türkischen Luftwaffe haben Dörfer in der südkurdischen Region Amedî bombardiert.
Um 10.45 Uhr Ortszeit haben türkische Kampfflugzeuge Dörfer im Kreis Amêdî (Gouvernement Dihok) angegriffen. Die Bombardierung konzentrierte sich auf die Umgebung des Dorfes Spêndar im Guerillagebiet Gare und dauerte bis zum Mittag an. Es entstanden Sachschäden, genauere Informationen zum Ausmaß liegen noch nicht vor.
Der türkische Staat greift systematisch besiedelte Gebiete in Südkurdistan an. In den vergangenen Monaten ist in Dörfern und in der Infrastruktur großer Schaden entstanden. Mit den Angriffen wird eine Entvölkerung der Region bezweckt. Zuletzt war am 13. September das Dorf Rezwêlke im Gouvernement Hewlêr (Erbil) bombardiert worden, dabei wurden Wohnhäuser, die Moschee und Strommasten beschädigt. Durch die Luftangriffe brechen oft auch Waldbrände aus.
Amêdî ist eine Kleinstadt im Gouvernement Dihok. Sie liegt etwa zehn Kilometer von der türkischen Grenze entfernt. Rund 30 Kilometer östlich von Amêdî befindet sich im Distrikt Şîladizê die türkische Militärbasis Sirê. Der Stützpunkt war Anfang des Jahres von Hunderten Bewohnern aus der Region als Reaktion auf den Tod von vier Zivilisten bei türkischen Luftangriffen gestürmt worden. Dabei wurden Fahrzeuge, Munitionslager und Rüstungsgut in Brand gesetzt, unter anderem auch deutsches Militärgerät. Die zunächst geflüchteten Soldaten des Stützpunkts schossen daraufhin in die Menschenmenge. Ein Familienvater und ein 13-jähriger Demonstrant wurden getötet, sechs weitere Personen wurden durch den Beschuss teils schwer verletzt.