Türkische Luftwaffe bombardiert Bradost-Region

Die türkische Luftwaffe hat Dörfer in der südkurdischen Bradost-Region angegriffen. Bei den Luftschlägen wurden Anbaugebiete der angestammten Zivilbevölkerung zerstört.

Die türkische Luftwaffe hat erneut Südkurdistan (Nordirak) angegriffen. Wie die in der Region ansässige Nachrichtenagentur RojNews berichtet, bombardierten Kampfflugzeuge am frühen Montagabend die Region Bradost. Bei den Angriffen wurden Weinberge und Gärten der Zivilbevölkerung zerstört. Angaben zu möglichen Verletzten liegen bisher nicht vor.

Bradost gehört zum Distrikt Hewlêr (Erbil) und befindet sich an der Schnittstelle zwischen den iranisch und türkisch besetzten Teilen Kurdistans und der südkurdischen Autonomieregion. Seit Mai 2019 greift die Türkei unter dem Namen „Kralle“ Bradost sowie die nahegelegenen Gebiete Xakurke, Behdînan und das Qendîl-Gebirge an, um die Region dauerhaft zu besetzen. Die Guerilla leistet dagegen erbitterten Widerstand.

Ihre Vertreibungspolitik übt die türkische Armee in Südkurdistan insbesondere durch die Zerstörung der zivilen Infrastruktur und durch Terror gegenüber der Bevölkerung aus. Die PDK-regierte Autonomieregion in Hewlêr ignoriert die Besatzungsbestrebungen der Türkei, während sich die irakische Zentralregierung in Bagdad mit Lippenbekenntnissen zufrieden gibt.