TAJÊ: „Wir werden uns auch den Bomben nicht beugen“

In Reaktion auf die türkischen Bombenangriffe auf die Şengal-Region erklärt die ezidische Frauenbewegung TAJÊ: „Wir haben keine Angst vor ihnen, auch wenn sie Feuer oder Bomben auf uns regnen lassen.“

Nach den schweren Luftangriffen auf die Şengal-Region protestieren die Bewohner:innen gegen die Aggression. Am Montag hatte eine türkische Drohne mitten in Şengal-Stadt (Sindschar) mit einem Luftangriff Seîd Hesen, einen der Kommandanten der Şengal-Verteidigungseinheiten, und seinen Neffen Îsa Xwedêda getötet und mehrere Zivilist:innen verletzt. Am Dienstag folgte ein Angriff auf ein Krankenhaus im Dorf Sikêniyê in Şengal. Laut ersten Informationen ist es zu Toten und Verletzten gekommen. Es liegt noch keine Bilanz über die Folgen des verheerenden Angriffs vor. Die Freiheitsbewegung der ezidischen Frauen (TAJÊ) protestierte am Abend vor den Trümmern des zerstörten Krankenhauses.


Hört unsere Stimmen“

Eine Sprecherin der Bewegung erklärte dort: „Wir appellieren an die Welt, hört unsere Stimmen. Heute wurde das Krankenhaus mit zehnjährigen Corona-Patienten und älteren Menschen von Erdoğans Flugzeugen bombardiert. Die Welt muss endlich Erdoğan und seine Kollaborateure stoppen.

Sie (die türkische Regierung) soll wissen, auch wenn sie Feuer und Bomben auf uns regnen lassen, fürchten wir uns nicht vor ihnen. Wir werden niemals nachgeben, wir werden bis zum Ende Widerstand leisten. Auch der Irak und Mesûd Barzanî unterstützen Erdoğan. Sie haben keine Ehre, keine Würde und keinen Anstand. Warum schützt uns die irakische Regierung nicht? Es ist Nacht geworden und wir versuchen immer noch, unsere Kinder aus den Trümmern des Krankenhauses zu bergen. Wir werden keinen Genozid mehr zulassen. Wenn der irakische Staat uns nicht schützt, wenn er Erdoğans Bomben erlaubt, dann sollte er verschwinden. Der Feind soll genau wissen, dass wir weder ihn noch den irakischen Staat akzeptieren werden.“ Die Erklärung endete unter Parolen wie „Tod dem Verrat“, „Şehîd namirin“ und „Bijî Serok Apo“.