„Stoppen wir den türkischen Angriffskrieg“

Gegen die Angriffe der Türkei auf Rojava und Şengal ist in mehreren Städten unter dem Motto „Raus auf die Straße! Gemeinsam stoppen wir den türkischen Angriffskrieg und verteidigen die Frauenrevolution" protestiert worden.

„Wir werden das nicht hinnehmen“

Unter dem Motto „Raus auf die Straße! Gemeinsam stoppen wir den türkischen Angriffskrieg und verteidigen die Frauenrevolution!" sind am Donnerstag in vielen Städten Menschen gegen den türkischen Besatzungskrieg auf die Straße gegangen. Die feministische Organisierung Gemeinsam kämpfen hatte gemeinsam mit der Kampagne Women Defend Rojava dazu aufgerufen.

„Die Angriffe auf die Region verfolgen deutlich das Ziel, die Revolution in Rojava zu zerstören und die Menschen aus der Region zu vertreiben. Erdoğan kündigt seit Jahren eine 30 Kilometer breite türkische Besatzungszone in Nord- und Ostsyrien an. Die aktuellen Angriffe sind ein weiterer Versuch, diese durchzusetzen. Sie haben das Ziel, den Kampf der Frauen für Freiheit und Selbstbestimmung zunichtezumachen. Sie zielen darauf ab, die Errungenschaften, die fortschrittlichen Ideen und das demokratische Gesellschaftsmodell zu vernichten und ein Leben in der Region unmöglich zu machen. Diese Angriffe richten sich gegen alle Menschen, die für ein friedliches Zusammenleben der Völker einstehen“, hieß es in dem Aufruf.

Dabei wurde auf den Kundgebungen und Demonstrationen auch verstärkt Bezug auf die Rolle und Mitschuld des deutschen Staates im türkischen Angriffskrieg genommen, denn es ist keine Woche her, dass der deutsche Bundeskanzler Scholz sich mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan traf, einen Waffendeal in neuer Größenordnung unterzeichnete und dem türkischen Präsident als zuverlässiger starker Partner im Kampf gegen die Kurd:innen zur Seite stand.

Hannover

In Hannover sind 70 Personen dem Aufruf der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) und KON-MED (Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland) gefolgt und haben gegen die jüngsten Luftangriffe des türkischen Staates protestiert.

Zusammen mit der kurdischen Gesellschaft und den Internationalistischen Jugendkommunen haben Aktivistinnen der Kampagne Women Defend Rojava und der feministischen Organisierung Gemeinsam kämpfen an den Protesten teilgenommen und die Proteste mit dem Verteilen von Flugblättern und dem Führen von Gesprächen mit Passantinnen mitgestaltet. Eine wütende Aktivistin skandierte laut über das Mikrofon: „Auch der deutsche Staat trägt Verantwortung für die Zerstörung der Infrastruktur in Rojava und für die vielen Toten. Wir werden das nicht hinnehmen. Wir werden das Schweigen der Öffentlichkeit brechen!“

Jena

In Jena haben sich am Abend Internationalist:innen unter dem Slogan „Berxwedan Jiyan e!" (Widerstand ist Leben) versammelt, um gemeinsam ihre Solidarität gegen den türkischen Angriffskrieg zum Ausdruck zu bringen. Mit Fahnen und Transparenten setzen sie ein Zeichen gegen Krieg.

Hamburg


Auch in Hamburg wurde sich in der Innenstadt am frühen Abend versammelt, um gegen die noch immer anhaltenden Luftangriffe des türkischen Staates zu protestieren. Schon zu Beginn der Kundgebung gab es Provokationen und Repression durch die Polizei. Ein Transparent wurde zum Problem, es soll auf ihm eine YPG-Fahne zu sehen gewesen sein und im Hintergrund ein Bild von Abdullah Öcalan. Später wurden dafür noch Personen in Gewahrsam genommen, die es kurz gehalten haben sollen, obwohl sie es gleich nach der Aufforderung eingerollt hatten. Die Polizei war sehr präsent.

Berlin


In Berlin waren Aktivist:innen auf dem Alexanderplatz, um internationale Solidarität zu zeigen. Sie zeigten ihren Widerstand gegen die durchgehenden und vor allem aktuell intensivierten Angriffe des türkischen Staates auf Kurdistan und die Demokratische Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES). Zudem wurde eine Flugverbotszone für den Luftraum über der Region und ein sofortiger Stopp der Angriffe gefordert und die Bundesregierung für ihre Unterstützung des türkischen Staates und der gemeinsamen Kriegstreiberei verurteilt. Damit verbunden wurde auch die Freilassung von Abdullah Öcalan für eine politische Lösung der kurdischen Frage gefordert.

Die heutigen Aktionen waren erst der Anfang in der Reaktion auf die stattfindenden Angriffe, teilten die Aktivist:innen mit: „Gehen wir auf die Straße für Frieden und verstärken wir die Stimmen der Frauen Kurdistans! Gehen wir vor die Parteibüros und fordern die Politiker:innen auf, die Mitschuld der BRD im Krieg gegen eine autonome Selbstverwaltung in Kurdistan zu verändern! Gehen wir vor die Pressehäuser und fordern eine ehrliche Berichterstattung!

Wir fordern die Freilassung von Abdullah Öcalan, denn er spielt eine entscheidende Rolle im Weg für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage! Wir fordern eine sofortige Flugverbotszone über Nord-& Ostsyrien! (#NoFlyZone jetzt!) Wir fordern alle auf, das Schweigen zu brechen und für Frieden einzustehen! Wir fordern ein Ende aller Kriege! Überall! Wir fordern Frieden!

Lasst uns gemeinsam sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch die Rüstungsunternehmen hier unter Druck setzen und das Schweigen zu den Kriegsverbrechen des türkischen Staates brechen! Es lebe die Frauenrevolution in Rojava! Nieder mit den Angriffen des türkischen Staates! Hoch die Internationale Solidarität! Jin Jiyan Azadî!“

Weitere Protestaktionen waren in:

Bremen


Stuttgart


Darmstadt


Essen


Frankfurt


Saarbrücken


Wien


Straßburg


Rennes