Tote und Verletzte bei türkischen Angriffen auf Şengal

Das ezidische Siedlungsgebiet Şengal im Nordirak ist seit vergangener Nacht mehrfach von der Türkei bombardiert worden, es wird von Toten und Verletzten berichtet.

„Das ezidische Volk wird nicht kapitulieren“

Die Türkei greift seit vergangener Nacht Gebiete in Nordsyrien und im Nordirak an. Auch das ezidische Siedlungsgebiet Şengal ist mehrfach bombardiert worden. Wie die Widerstandseinheiten Şengals (YBŞ) mitteilten, ist einer ihrer Kämpfer getötet worden, zwei weitere Mitglieder erlitten leichte Verletzungen.

Die Angriffswelle auf Şengal begann den Angaben zufolge um 23.20 Uhr Ortszeit mit drei gesonderten Attacken auf die Zivilbevölkerung und Wohnhäuser im Bezirk Xanesor. Dabei wurde eine Frau verletzt und es entstand Sachschaden. Heute folgten um 10.20 Uhr und 11.05 Uhr Drohnenangriffe auf einen Stützpunkt der YBŞ in der Nähe des Dorfes Barê in Xanesor. Die YBŞ kündigten an, weitere Einzelheiten zu den Angriffen bekannt zu geben.


Vertreter:innen der ezidischen Frauenbewegung TAJÊ und der Volksräte in Şengal gaben vor einem in der vergangenen Nacht bombardierten Wohnhaus eine Erklärung zu den Angriffen ab. Die TAJÊ-Vertreterin Nazê Sado sagte: „Wir verurteilen die Regierungen des Irak und der Region Kurdistan dafür, dass sie diese Angriffe nicht verhindern. Es wird behauptet, dass militärische Ziele angegriffen werden, aber das hier ist ein ziviles Haus. Eine Mutter und ihre Kinder wurden ins Visier genommen. Wir verurteilen den irakischen Ministerpräsidenten, der den Irak und das ezidische Volk nicht schützt. Das ezidische Volk wird sich den Angriffen des türkischen Staates nicht beugen, solange es in dieser Welt existiert. Auch wenn sie Tausende Bomben auf uns abwerfen, werden wir nicht kapitulieren.“