Sechs YBŞ-Kämpfer in Şengal gefallen

Bei den andauernden Luftangriffen der Türkei mit Kampfjets und Drohnen auf das ezidische Siedlungsgebiet Şengal im Irak sind sechs Kämpfer der Widerstandseinheiten YBŞ ums Leben gekommen.

Türkei bombardiert Überlebende des IS-Genozids

Bei den seit Tagen andauernden Angriffen der Türkei auf das ezidische Siedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Irak sind sechs Kämpfer der Widerstandseinheiten YBŞ ums Leben gekommen. Die Kommandantur des nach dem von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ begangenen Völkermord an der ezidischen Gemeinschaft in Şengal gegründeten Militärverbands teilte mit, dass die Türkei seit der Nacht von Dienstag auf Mittwoch 16 Punkte in der Region mit Kampfjets und Drohnen bombardiert hat. Bei den meisten der angegriffenen Orte handele es sich um zivile Siedlungsgebiete.

„Wir haben bereits früher festgestellt, dass der faschistische türkische Staat bei seinen massiven Angriffen keinen Unterschied zwischen zivilen und militärischen Zielen macht“, erklärten die YBŞ. Bei den seit 2017 andauernden Luftangriffen seien viele Zivilist:innen getötet oder verletzt worden.

Den Angaben zufolge ist der Kämpfer Rojhat Ereb (Wead Hemed Hîwed Hîklê) bei der nächtlichen Bombardierung von Barê im Distrikt Xanesor am 24. Oktober gefallen. In der vergangenen Nacht wurden weitere elf Orte bombardiert, auch bei diesen Angriffen wurden Dörfer und die Stadt Şengal getroffen. Nemir Helîqî (Heval Nemir Qasim Elî), Orhan Şengal (Ûmran Ehmed Qasim Qolo), Dilbirîn Şengal (Ezîz Xeyro Cirdo), Azad Şengalî (Raîd Xalid Husên) und Dilgeş Şengalî (Selah Hesen Emer) kamen am 25. Oktober in Barê ums Leben. Ein weiterer Kämpfer wurde verletzt.

„Unsere Weggefährten Nemir, Azad, Ezîz, Orhan, Dilgeş und Rojhat haben sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten den YBŞ angeschlossen und bis zum letzten Atemzug ein ehrenwertes Leben geführt. Mit ihrer Haltung, ihrem Leben, ihrer Opferbereitschaft, ihrer Arbeit, ihrem Mut und ihrem Willen haben sie uns große Kampfwerte hinterlassen. Sie sind für die Widerstandskultur der Völker eingetreten“, so die YBŞ. Ihr Tod werde gerächt werden.

„Diese feigen Angriffe werden uns nicht von unserem Kampf abhalten. Im Gegenteil, sie werden unseren Kampf stärken. Unsere Feinde wissen das. Der türkische Staat hat ein weiteres Mal seine Feindschaft gegenüber unserer Gemeinschaft gezeigt. Er war schon immer Feind der Ezidinnen und Eziden“, wird in der Erklärung betont. „Als YBŞ und YJŞ haben wir gegen den IS gekämpft und gesiegt. Wir werden weiter für die Freiheit unseres Volkes kämpfen und siegen, auch wenn es einen hohen Preis kostet. Das ist es, wovor sich der türkische Besatzerstaat fürchtet. Und diese Angst zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Die YBŞ erklärten weiter, dass der türkische Staat die andauernden Angriffe nicht alleine ausführt und dass die PDK den Boden dafür bereitet. Die Weltgemeinschaft und insbesondere die irakische Regierung und die internationale Anti-IS-Koalition wurden aufgefordert, ihrer Verantwortung nachzukommen und gegen die völkerrechtswidrigen Angriffe der Türkei Stellung zu beziehen.