Die Bombardierung von Teilen Südkurdistans durch die Armee der Türkei dauert unvermindert an. Das geht aus einem Bericht des Pressezentrums der Volksverteidigungskräfte (HPG) zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Region hervor. Mehr als hundert Einschläge von Artillerie- und Panzergranaten verzeichneten die HPG eigenen Angaben nach in den vergangenen 24 Stunden allein im Zap. Ziel der Angriffe waren demnach Guerillastellungen im Gebiet Çemço und im Umland des nahegelegenen Dorfes Sîda.
In Çemço führte eine Einheit der Frauenguerilla YJA Star am Donnerstagfrüh als Reaktion auf die Bombardements einen Defensiv-Angriff gegen türkische Besatzungstruppen durch. Wie es dazu heißt, wurde ein Soldat bei der Aktion mittels Sniper-Taktik getötet. In Sîda beantwortete die Guerilla bereits am Vortag die Angriffe der türkischen Armee mit Beschuss aus schweren Waffen. Hier wurde zudem der Einsatz unkonventioneller Bomben gegen Guerillapositionen registriert.
Die Angriffe der Türkei erfolgen trotz einer von kurdischer Seite im Zuge der Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar in der türkisch-syrischen Grenzregion verkündeten Waffenruhe. Die Guerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) setzt den Aufruf zur Einstellung aller Kampfhandlungen trotz fortgesetztem Beschuss ihrer Gebiete um und befindet sich in Verteidigungsposition. Nach Angaben der HPG setzt der türkische Staat bei diesen Angriffen seine gesamte Palette an Kriegstechnik ein, darunter auch mit Phosphor angereicherte Granaten und Kampfflugzeuge.